OLDENBURG Die Karnevalisten kennen viele Jahreszeiten. Gezählt wird ab 11. November. Am Sonnabend ging es bei den Blau-Roten hoch her.
Von Christian Quapp OLDENBURG - „In Oldenburg ist der Kramermarkt die fünfte, die Grünkohlzeit die sechste Jahreszeit. Wir Karnevalisten haben jetzt die siebte Jahreszeit eingeläutet“, erklärte Gert Haase, Präsident des Karnevalsvereines Blau-Rot Oldenburg den Gästen beim Galaabend im „Kaffeehaus zum Bürgerbusch“.
Fast hätte der Abend durch eine Erkältungswelle unter den Karnevalisten einiges an Glanz eingebüßt. Außer einer der Tanzgruppen hatte sich auch die Kapelle kurzfristig krank gemeldet.
Dank des Improvisationstalents der Blau-Roten konnte den etwa 250 Gästen dann doch noch ein rundum gelungener Karnevalsabend geboten werden.
Prinzenpaare kamen unter anderem aus Rostock und Bremen, befreundete Vereine reisten aus dem gesamten norddeutschen Raum an. Sogar einige Helgoländer und Dortmunder Narren hatten den weiten Weg auf sich genommen.
Sie alle verliehen dem Galaabend karnevalistischen Glanz und sorgten für ein Showprogramm, das sich vor den großen Vorbildern aus dem Rheinland kaum verstecken musste.
Die Königsklasse jeder Karnevalssitzung, die Büttenrede, wurde von einem norddeutschen Urgestein des Karnevals dominiert: Claus Hamann aus Bremerhaven brachte den Saal mit allerlei Witzen über Politik und Beamte in Fahrt.
Bis 23.30 Uhr sorgten Tanzmariechen, Büttenredner und Showgruppen für Unterhaltung, dann verabschiedete sich das Prinzenpaar mit dem gebührenden „Helau Oldenburg“.
Frank Schnitker, Sprecher von Blau-Rot Oldenburg, zog am Sonntag ein positives Resümee: „Nachdem das Programm beendet war, haben viele noch bis fünf Uhr morgens weiter getanzt. So viele Gäste gibt es bei Karnevalsfeiern in Norddeutschland nur selten. Wir haben bewiesen, dass man keine Hallen mit tausenden von Gästen braucht, um Spaß zu haben.“