Oldenburg Annekatrin Kupkes Augen leuchten, wenn sie über Mikis Theodorakis’ Oratorium „Canto General“ spricht: „,Canto General’ ist ein musikalischer Aufruf zu Freiheit, Menschlichkeit und Frieden.“ Theodorakis selbst habe sein Werk als „eine Waffe in unseren Händen für die Befreiung der ganzen Welt“ bezeichnet. Der heute 90-jährige Grieche hat in diesem Werk – der deutsche Titel lautet „Der große Gesang“ – Verse des chilenischen Dichters und Freiheitskämpfers Pablo Neruda vertont.
Der am Staatstheater engagierten Opernsängerin Annekatrin Kupke ist es ein „Bedürfnis, dieses große Werk aufzuführen“. 2006 ist sie dabei gewesen, als der Oldenburger Bundschuh-Chor „Canto General“ in Chile präsentiert hat – „das war ein sehr großes emotionales Erlebnis“. Zehn Jahre später will sie daran anknüpfen, und zwar mit einem eigens dafür ins Leben gerufenen Projektchor, der nach Pfingsten mit den Proben in kleinen Stimmgruppen beginnen wird. „Unser Traum ist es, 130 Chorsängerinnen und -sänger für die Aufführung zu gewinnen. Bisher liegen uns Anmeldungen von etwa der Hälfte vor“, sagt Kupke.
Canto-Tourismus
Mittlerweile gebe es einen richtigen „Canto-Tourismus“, weiß die Opernsängerin. Sänger reisen durch die Bundesrepublik, um an allen denkbaren Aufführungsorten an dem Stück mitzuwirken – so auch in Oldenburg, wo die Aufführung für Sonnabend, 19. November, ab 19.30 Uhr in der Kongresshalle der Weser-Ems-Halle geplant ist. Die Solopartien werden von Annekatrin Kupke (Mezzosopran) und Arturo Martin (Bariton) gesungen, dirigieren wird Robert Brüll, der Leiter des Bundschuh-Chores. Fünf Gitarren, drei Querflöten, zwei Klaviere, eine Bouzouki sowie Percussion sorgen für orchestrale Begleitung.
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Organisiert wird das Projekt vom Anfang Januar gegründeten Verein „Kantorka“ (die sorbische Bezeichnung für „Vorsängerin“). Als Vorsitzende fungiert Annekatrin Kupke, ihre Tochter Thalia ist 2. Vorsitzende, Monika Beatrice Koch kümmert sich um die Finanzen. Der Verein will mit der Präsentation von Oratorien, Liederabenden und großen Chorwerken die Kultur- und Musikszene bereichern.
Keine Verpflichtung
„Wir wollen damit nicht nur das typische Publikum klassischer Musik ansprechen, sondern auch das Interesse von Menschen wecken, die sonst vielleicht nicht unbedingt ins Theater oder Konzert gehen“, erläutert Annekatrin Kupke. Einmal im Jahr soll ein Großprojekt zur Aufführung gebracht werden. Jedes Projekt soll zur Teilnahme ausgeschrieben werden. „So muss sich niemand zu wöchentlichen Proben verpflichten, sondern jeder kann individuell schauen, ob für ihn etwas in unserem Programm von Interesse ist“, erklärt die „Kantorka“-Vorsitzende.