Oldenburg Im Schauspiel beginnt die neue Spielzeit im Oldenburgischen Staatstheater mit Arthur Millers (1915-2005) Drama „Alle meine Söhne“. Den Dramatiker Miller machte der Stoff, auch dank der Verfilmung mit Burt Lancaster, berühmt. In Oldenburg läutet das Stück eine neue Ära ein unter dem Generalintendanten Christian Firmbach.
Sechs neue Schauspieler geben (an der Seite von Caroline Nagel und Thomas Lichtenstein) ihr Debüt im Kleinen Haus. Regie führt Peter Hailer, der neue Oberspielleiter, der unter anderem bereits als Spielleiter am Staatstheater Mainz und als Hausregisseur am Düsseldorfer Schauspielhaus arbeitete. Dass Hailer neben Musikwissenschaften einst auch Politik und Jura studierte, dürfte ihm für „Alle meine Söhne“ entgegen kommen. Denn das Schauspiel „funktioniert in Teilen wie ein Gerichtsprozess“, sagt Dramaturg Jonas Hennicke über die Inszenierung.
Der Stoff würde auch für einen Tatort taugen, ist sich Hennicke sicher: „Es gibt ein Verbrechen, einen toten Sohn und ein Familiengeheimnis.“ Und das alles in einer sehr allgemein verständlichen Sprache, so authentisch, als spiele es in der Nachbarschaft.
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Dabei schrieb Miller sein Drama bereits 1947. Er ließ darin eine Familie heimsuchen von den bitteren Ereignissen eines Krieges. Ein Sohn ist darin umgekommen in seinem Flugzeug. Der eigene Vater steht im Verdacht, dass seine Firma schadhafte Teile an die Luftwaffe lieferte.
Über fünf Jahrzehnte später ist die Thematik um Profitgier und persönliche Verantwortung hoch aktuell.
Und so will sich die Inszenierung in Oldenburg lösen von einer Verortung in einer kleinen US-amerikanischen Stadt, die der Autor Arthur Miller einst beschrieb. Gesucht wurde ein abstrakter Raum, „in dem der Fokus auf den Figuren liegt“, erläutert Dramaturg Hennicke. „Wir wollten auf keinen Fall anbiedernden Realismus in einer anheimelnden 1950er Jahre Produktion.“
Die Eltern des gefallenen Sohnes spielen Caroline Nagel und Matthias Kleinert. Als überlebender Bruder tritt Johannes Lange auf. Diana Ebert übernimmt die Rolle der Freundin, Rajko Geith die ihres Vaters. In weiteren Rollen sind Thomas Lichtenstein, Christina Kühnreich und Alexandra Ostapenko zu sehen.
Das Stück„Alle meine Söhne“ von Arthur Miller feiert am Sonntag, 28. September, Premiere. Beginn ist bereits um 18.30 Uhr (!) im Kleinen Haus. Um 18 Uhr findet eine Einführung statt.
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