Bümmerstede Für die einen ist es die „Sandhölle“, für die anderen einfach eine spannende Herausforderung: Zum neunten Mal wird auf dem Standortübungsplatz der Henning-von-Tresckow-Kaserne der Hindernislauf „Airborne-Fit-Run“ ausgetragen. Am Samstag, 7. September, fällt um 12 Uhr der Startschuss für das Rennen auf einer Strecke mit zehn Hindernissen.
Unter den 586 Teilnehmern, die sich auf die eine Runde oder zwei Runden machen (10 oder 20 Kilometer), sind Tom Allen Mitchell und seine Freundin Anna Lange. Auch sie werden die Runde zweimal absolvieren, allerdings anders als die anderen. Die beiden sind nämlich sowohl Teilnehmer als auch Teil des Helferteams. „Wir werden erst einmal ganz normal den 10er mitmachen, uns dann was Trockenes anziehen, und wenn die letzten Läufer in die zweite Runde gegangen sind, sozusagen als Besenläufer das Feld abschließen um aufzupassen, dass keiner zurückbleibt“, erklärt Allen Mitchell. Danach bekommen die Streckenposten Bescheid, dass alle durch sind. „Die würden uns zwar gerne noch einmal durch alle Hindernisse jagen, aber da verzichten wir dann doch drauf. Wir lassen beim Laufen auch genügend Abstand zum Letzten damit dieser sich nicht unter Druck gesetzt fühlt“, erzählt der 27-Jährige, der bereits zum vierten Mal diese Rolle übernimmt.
„Wir sind beim Helfergrillen angesprochen worden und man hat uns als Studenten einen Frei-Start angeboten, wenn wir das machen“, erinnert er sich zurück, wie er und seine Freundin zu diesem Helferjob gekommen sind. Überhaupt sind die beiden sehr engagiert, wenn es ums helfen bei Sportveranstaltungen geht. Auch beim Brunnenlauf, dem Oldenburg Marathon sowie dem Bären-Triathlon sind sie an der Strecke zu finden.
Dabei gehörte sportliche Betätigung in der Jugend des heute 27-Jährigen nicht unbedingt zu den bevorzugten Freizeitbeschäftigungen. Im Gegenteil. „Beim Schulsport hatte ich mehr Ehrgeiz dabei entwickelt, mich davor zu drücken als sportliche Leistungen abzuliefern“, erzählt er grinsend. Das änderte sich, als er seine Freundin Anna kennenlernte und so in eine Läuferfamilie kam. Vater Ralf Lange ist beim TuS Eversten aktiv und gehört auch zum Orga-Team des Brunnenlaufs und Oldenburg Marathons.
Als Allen Mitchell vor rund sechs Jahren mit dem Laufen begann, schaffte er gerade mal 400 Meter. Mittlerweile ist er wöchentlich sechs bis sieben Stunden in Laufschuhen unterwegs und auch schon einen Halbmarathon gelaufen. „Hat aber auch gereicht. Irgendwann wird es monoton. Nachdem ich den Halbmarathon beim Oldenburg Marathon 2015 gelaufen war, bin ich in ein Loch gefallen und habe erst beim Airborne-Fit-Run einen neuen Einstieg geschafft.“
Das diesjährige Hindernisrennen ist bereits das sechste für den 27-Jährigen, der mittlerweile auch den Triathlon für sich entdeckt hat. „Bei Volksläufen ist mir zu wenig Action. Ich mache lieber etwas, was nicht jeder macht. Der Truppenübungsplatz ist wie ein riesiger Spielplatz für Erwachsene mit vielen Durchgeknallten wie uns. Ein Wochenende im Sandkasten spielen. Wann hat man das schonmal.“
Aber mit dem Ende der Veranstaltung ist die Sache für Allen Mitchell noch längst nicht erledigt. Auch beim Abbau der Hindernisse am Nachmittag und den Folgetagen sind er und seine Freundin noch voll dabei. „Wir haben von Jahr zu Jahr mehr gemacht und sind von Freitag bis Montag im Einsatz. Hier erlebt und sieht man eine ganze Menge. Ohne Helfer ist das alles nicht möglich. Bei allen Veranstaltungen werden Leute gebraucht, die sich engagieren. Egal, in welchem Ausmaß“. Daher hofft der 27-jährige, dass sich noch weitere Helfer finden, die seinem Beispiel folgen. Interessenten können sich melden unter
airborne-fit-run.com