Ohmstede /Nadorst Alles andere als gemächlich wird das Wochenende für den Oldenburger Schwimmverein (OSV). Neben viel Schwimmen steht vor allem Feiern auf dem Terminplan des Vereins.
Am Samstag, 20. Mai, findet im Freibad am Flötenteich (Mühlenhofsweg) ab 10 Uhr ein 24-Stunden-Schwimmen für Jedermann statt. Aber keine Angst: Man muss keine 24 Stunden durchschwimmen. Ziel ist es vielmehr, in 24 Stunden so viele Meter zu schwimmen, wie man kann oder möchte. Pausen sind jederzeit möglich. Nach der Zielankunft werden alle geschwommenen Ergebnisse zusammengezählt, und die Teilnehmer mit den meisten geschwommenen Metern je Altersklasse gewinnen. Die Teilnahmegebühr beträgt für Erwachsene 15 Euro und für unter 18-Jährige zehn Euro.
Start in Freibadsaison
Sind die 24 Stunden um, bleibt noch genug Zeit zum Abtrocknen und Umziehen, bevor am Sonntag, 21. Mai, mit einem Sektempfang ein Tag der offenen Tür beginnt. (siehe Infokasten). Mit ihm feiert der OSV neben seinem 115. Geburtstag auch das Jubiläum seines Vereinsheims, das seit zehn Jahren den Mittelpunkt des Vereinslebens bildet. Auf dem Programm stehen unter anderem Vorführungen der Wettkampf-Mannschaften und der traditionelle Sprung Wasser zum Start in die Freibadsaison. Die langjährigen Vorstandsmitglieder Gisela Günther und Gertraude Neumann erzählen außerdem aus der Geschichte des OSV und des Vereinsheims.
Derzeit steckt der Verein in einer Klemme: Einerseits gibt es lange Wartelisten für Schwimmkurse, andererseits fehlen Schwimmzeiten in den Bädern. Hinzu kommt, dass die Hallenbäder in Kreyenbrück und in Eversten in die Jahre gekommen sind und hin und wieder „ausfallen“. Jürgen Schnitger, Geschäftsführer des OSV, ist besorgt über den Zustand der Stadtteilbäder. „Die Schwimmausbildung ist die eine Sache des Sports, aber wir erfüllen auch eine wichtige soziale Funktion“, so der Trainer.
Der größte und älteste Schwimmverein Oldenburgs bildet in allen Sparten aus. „Vom Kleinkind bis zum Leistungsschwimmer“, sagt Vorstandsmitglied Ulrich Fortmann. Im August nimmt er mit Björn Nee und Andreas Huising in der Klasse der Masters an der Schwimm-Weltmeisterschaft in Budapest teil. Auch Ole Harms, Helga Neuber und der Oldenburger Kunstkritiker Jürgen Weichardt konnten beim OSV beachtliche Erfolge bis hin zu Weltmeistertiteln erreichen.
Im Wasserball aktiv
Schriftführerin Birgitt Schüller setzt sich besonders für den Breitensport ein. „Leistungs- und Breitensport stehen bei uns gleichrangig nebeneinander“, betont sie. Vor zwei Jahren hat sich auch wieder eine sehr aktive Wasserballabteilung gebildet. Christopher Toel trainiert die Mannschaft zweimal die Woche. Tammo Schüller (Trainer mit B-Lizenz) trainiert die 1. Wettkampfmannschaft, eine Gruppe von rund zehn Teilnehmern zwischen 11 und 14 Jahren. In den Wettkampfmannschaften werden Fertigkeiten in allen Schwimmarten trainiert. „Hier herrscht Anwesenheitspflicht. Außerdem muss an mehreren Wettkämpfen im Jahr teilgenommen werden“, sagt Schüller.
Im vergangenen Jahr wurde eine Schwimmgruppe mit Frauen aus dem Irak, Afghanistan, Vietnam, China und Brasilien ins Leben gerufen. Erfolgreich wurde mit Bewegungskarten gearbeitet, so dass alle eine gemeinsame „Schwimm-Sprache“ sprachen. Einige der Teilnehmerinnen sind auch jetzt noch im Verein und schwimmen begeistert in den Mastersgruppen. Auch Schwimmkurse für unbegleitete Jugendliche mit Migrationshintergrund werden angeboten.