Wechloy /München Mit zittrigen Händen hält Roswita Näther den Imbusschlüssel in der einen, den Korntunnel, durch den sie gleich die Zielscheibe erfassen will, in der anderen Hand. Die Mischung aus sommerlichen Temperaturen und Nervosität machen es der Oldenburgerin nicht leicht, ihr Gewehr für den Wettkampf vorzubereiten. Etwa 80 weitere Frauen und Männer rascheln und klappern mit ihrem Zubehör, sprechen mit ihren Trainern und Betreuern. Noch zehn Minuten, dann beginnt der Wettkampf im Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr auf 50 Meter Entfernung. Das heißt: je 20 Wertungsschüsse im Kniend-, Liegend- und Stehend-Anschlag.
Doch um dort hin zu kommen, sind viel Training und Disziplin notwendig. Ein Start bei den Deutschen Meisterschaften im Sportschießen in München ist jedes Jahr ihr Saison-Ziel. Es ist der wichtigste Wettkampf im Jahr, auf den alle Sportschützen beim SV Tell Wechloy die ganze Saison über hinarbeiten.
Viele von ihnen haben es geschafft. Insgesamt 26 Starts haben die Wechloyer erreicht – mit 15 Teilnehmern. Sie trainieren Woche für Woche zusammen auf der Vereinsanlage am Johann-Justus-Weg, damit ihr Ergebnis bei der Landesmeisterschaft für die Qualifikation in München reicht. Um bessere Chancen zu haben, tun sich die Wechloyer auch schon mal mit anderen Vereinen zusammen, um eine Mannschaft zu bilden. Und das koordiniert Damen- und Jugendleiterin Roswita Näther gemeinsam mit ihrem Mann und Vereinsvorsitzenden Udo Reiners-Näther.
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Bereits zu Saisonbeginn wird geschaut: Wo in der Nähe sind gleichaltrige zu finden, die auch allein starten müssen. Wie passen die Sportschützen von der Leistung her zusammen? Und das wichtigste: Für welchen Verein treten sie an? Wenn das alles geklärt ist, kümmern sie sich um die Meldung und die Betreuung der Schützen bei den Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften.
Bei der Deutschen Meisterschaft in München ist das Helfer- und Fan-Team dann noch größer. Dann kommen zusätzlich Trainer wie Matthias Heil, Ann-Katrin Ochtrop und Felix Otten zum Einsatz. Ebenso helfen auch Eltern wie André Götz, Anke und Erik Michel. Und sogar die Großeltern Karin Bunjes und Wolfgang Rohe feuern ihre Schützlinge an.
Ein hervorragendes Ergebnis hat zum Beispiel Ann-Katrin Näther abgeliefert. Sie hat mit dem Kleinkaliber (KK) Gewehr auf 50 Meter in der olympischen Disziplin Dreistellungskampf mit 1154 von 1200 möglichen Ringen ihre persönliche Bestleistung erreicht.
Ebenso abgeliefert haben Roswita Näther und Ann Katrin Ochtrop die mit ihren KK-liegend-Ergebnissen. Für sie war es besonders aufregend, wie ihre jüngsten Schützlinge abschneiden. Zum ersten Mal haben sich die Jugendlichen Emily Wöbken, Anlina Mayer und Anneke Sperveslage für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Auch Emily Wöbken hat gleich zwei Mal ihre persönliche Bestleistung eingestellt. Und Anneke Sperveslage hat sich gleich in allen vier Disziplinen qualifiziert. Eine großartige Leistung für die junge Sportlerin.
Leider nicht ganz so erfolgreich wie im vergangenen Jahr war Maximilian Götz. Während er letztes Jahr gleich zwei Mal im Finale stand, reichte es diesmal leider nicht. Nur sechs Ringe fehlten im Dreistellungskampf (3x 40 Schuss). Er erreichte bei den Deutschen Meisterschaften einen beachtlichen 10. Platz.