Oldenburg Auge in Auge mit dem Drachen: Diese Kräfteverhältnisse waren vor dem Saisonbeginn in der drittklassigen Basketball-Liga ProB nicht unbedingt zu erwarten. Dennoch steht die Baskets Akademie/OTB an diesem Sonntag (17 Uhr, Artland-Arena) beim Derby gegen die Artland Dragons vor einer lösbaren Aufgabe. Statt eines zähnefletschenden und feuerspeienden Ungetüms erwartet das Team in Quakenbrück eher eine lahme Ente.
Der kriselnde Ex-Bundesligaclub rennt seinen großen Ambitionen seit Saisonbeginn hinterher. Auch weitere Nachverpflichtungen im Dezember brachten den wankenden Riesen nicht zur Ruhe. Die US-Amerikaner Stacy Wilson (6,3 Punkte pro Spiel) und Mark Nwakamma (3 Zähler beim Debüt gegen Wolfenbüttel) schlugen nicht sofort ein. Im Gegenteil: Zuletzt setzte es hohe Niederlagen gegen Iserlohn (70:95), Rostock (78:87) und Wolfenbüttel (69:87).
Dass die zweitplatzierten Oldenburger (10:4 Siege) einen Rang vor dem Nachbarn aus Quakenbrück (9:5) stehen, der sich den Aufstieg als klares Saisonziel gesetzt hat, missfällt den dortigen Verantwortlichen natürlich gewaltig. Deshalb wurde am Montag Chefcoach Dragan Dojcin von seinen Aufgaben entbunden, neues Trainergespann sind Ex-Profi Florian Hartenstein und Christian Greve. „Mit diesem Wechsel möchten wir einen nötigen Impuls setzen“, sagte Geschäftsführer Marius Kröger.
Ganz anders läuft es dagegen für Artur Gacaev und seine Oldenburger. Vier Siege in Folge stehen für das jüngste Team der Liga aktuell zu Buche. Dazu feierte Zugang Marcel Keßen (20) vor einer Woche gegen Itzehoe (76:68) mit zehn Punkten und trotz vorzeitigen Feierabends (5 Fouls) einen guten Einstand. Sein Trainer sieht beim Power Forward viel Entwicklungspotenzial. „Er kann das noch besser. Anfangs war er nervös und wird sich ein wenig anpassen müssen“, erklärte Gacaev.
Bereits im Oktober zeigten die Oldenburger, wie man den Drachen zähmen kann. Beim 87:80 in der brechend vollen Sporthalle Haarenufer waren die Gastgeber das aggressivere Team und beeindruckten gegen die physisch starken Quakenbrücker auch beim Rebound. Mit einer erneut so guten Vorstellung würde sich ein weiterer Sieg gegen die Drachen nicht im Reich der Märchen abspielen.