Oldenburg /Lautental Es war an einem Abend mit Freunden an der Ostsee, als Doreana Müller (24) und Susann Hoffmann (32) das erste mal von der „nördlichsten Rallye des Erdballs“ hörten: dem Baltic Sea Circle. Beide waren begeistert und entschieden sich recht spontan, das Abenteuer zu wagen. Doch ihr Gefährt ist keines, was man landläufig mit einer Rallye durch Skandinavien, Russland und das Baltikum in Verbindung bringen würde. „Ich dachte eigentlich an sowas wie einen T4“, erzählt die Oldenburgerin Müller. Doch da hatte sie die Rechnung ohne ihre Freundin Hoffmann gemacht. „Ich hatte natürlich wieder ne große Fresse“, sagt die Chemikantin aus Lautental im Oberharz. „Wenn wir da mitfahren, dann mit einem MX-5!“, gab Hoffmann als Devise aus.
Liebe zum Roadster
Kein Problem für Müller, denn beide Frauen eint die Liebe zu den legendären Roadstern von Mazda. Darüber haben sie sich kennengelernt und sind seit fünf Jahren beste Freundinnen – obwohl die eine in Oldenburg und die andere im Oberharz wohnt.
Die Verbundenheit zum Roadster spiegelt sich auch im Teamnamen wieder. „Miata Vänskap“ haben die beiden Frauen gewählt. Miata, so wird der MX-5 in den USA genannt und „Vänskap“ ist schwedisch für Freundschaft. Eine Freundschaft, die die beiden nicht von Anfang an verband.
„Als wir uns kennengelernt haben, konnten wir uns gar nicht aufs Fell gucken“, erinnert sich Hoffman. Das hat sich ins Gegenteil verkehrt und nun stehen sie vor einer ganz anderen Herausforderung: 16 Tage zusammen in einem kleinen Zweisitzer, 7500 Kilometer von Hamburg zum Nordkap und wieder zurück (siehe Infobox). Camping- oder Rallye-Erfahrung haben beide kaum. „Das wird schon eine Herausforderung, vor allem, weil Susann morgens schon so aktiv ist. Ich eher nicht“, erzählt Müller.
Wildes Camping
Eine ganz andere Herausforderung wird derweil durch den MX-5 NA vorgegeben. Der Roadster aus dem Jahr 1996, die erste Serie von Mazda, hat zwar 90 PS – aber ein sehr überschaubares Kofferraumvolumen. „Wir wollen noch eine Box auf den Träger hinten bauen“, erklärt Hoffmann. Aber dennoch: „Was nicht unbedingt mit muss, bleibt Zuhause!“, sagt die Harzerin bestimmt. Das ist so oder so schon eine Herausforderung, da beide aber keine Campingplätze ansteuern, sondern ihr Lager in der freien Natur aufschlagen wollen, wird die Pack-Logistik noch anstrengender. Vor allem, da unter anderem ein Zelt, welches fast als Garage für den Roadster dienen kann, ganz oben auf der Liste steht. „Wenn wir schon den ganzen Tag sitzen, wollen wir im Zelt wenigstens stehen können“, so Hoffmann.
Logistik hin oder her, beide freuen sich auf das Abenteuer Baltic Sea Circle. Aber nicht nur die Fahrt liegt Hoffmann und Müller am Herzen, auch der gute Zweck. Wie jedes Team, welches an der Rallye teilnimmt, müssen auch die beiden MX-5-Liebhaberinnen Spenden sammeln. Entschieden haben sie sich für zwei Projekte aus den Wohnorten der beiden: Das Tierheim Oldenburg und den Kinderschutzbund Langelsheim.