Oldenburg Diese Kraft der jungen Menschen, ihr Wille zur Veränderung, ihre Ungeduld, aber auch ihre Entschlossenheit ist Andreas Büttner nicht neu – „das gab es auch in den 68ern“, sagt er. Aber damals war die Welt – und Gründe, sie verändern zu wollen – anders. Heute spricht der 66-Jährige mit der Jugend über Dinge, die ihm selbst lebenslanges Anliegen sind – und den Nerv der Fridays-for-Future-Generation treffen.
Andreas Büttner, Pfarrer, Religionslehrer, Gründungsmitglied der Oldenburger Klimaallianz, hat vor rund fünf Jahren mit einem überschaubaren Team die Initiative Werkstatt Zukunft aufgebaut. Anfänglich lag der Schwerpunkt auf öffentlichen Veranstaltungen – Talks und Diskussionen, die damals in Räumlichkeiten des Staatstheaters stattfanden.
Inzwischen spielen sich die Themen Nachhaltigkeit, Klimawandel, Frieden, Gerechtigkeit, Eine Welt, Entwicklungszusammenarbeit, soziales Miteinander, Jugend und Kultur zum Großteil an weiterführenden Schulen der Region ab. In verschiedenen Projekten beschäftigen sich Heranwachsende mit den drängendsten Fragen unserer Zeit, erarbeiten im Unterricht Programme, die dann vor Publikum vorgestellt und filmisch in Fernsehsendungen festgehalten werden. Das Werkstatt-Zukunft-Team berät und unterstützt Pädagogen und Klassen inhaltlich und bei der Medienarbeit, vermittelt Interviews – etwa mit Theater spielenden Klima-Aktivistinnen und Aktivisten aus Uganda, dem Bürgermeister der Gemeinde oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
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2020 befassten sich Projekte mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. „Das Interesse an Klimaschutz, Gerechtigkeit, Entwicklungsarbeit bei der jungen Generation ist da – das war auch vor den Fridays-Demos schon so“, sagt Andreas Büttner – „sonst hätte diese Bewegung nie so groß werden können.“ Mit öffentlich ausgestrahlten Beiträgen der Projektabschlüsse auf Lokalsendern wie Oeins oder YouTube erreiche man die breitere Masse – wichtiger aber sei es, dort anzusetzen, wo die Wegweiser der Zukunft liegen: beim Nachwuchs. 2021 steht „Fairer Handel“ im Fokus der Schulprojekte, deren Umsetzung Fördergelder von Engagement Global (Bundesmittel), Stiftungen, städtische Projektmittel und ehrenamtlich Engagierte ermöglichen.
Für das Werkstatt-Zukunft-Team gehört zu einer nachhaltigen Gesellschaft vieles – von dem bislang wenig erreicht ist. So engagiert sich das Netzwerk auch für Kulturschaffende in der Krise. „Die Zivilgesellschaft ist tatsächlich eine starke Institution“, sagt Andreas Büttner – diese Kraft, dieser Wille und auch diese Ungeduld hat das Zeug zu Veränderung.