Oldenburg Die Polizei hat am Donnerstag eine Mordkommission für die Ermittlungen im Fall des verschwundenen Joe eingerichtet. Unsere Redaktion hat nachgefragt, was das für die weitere Arbeit der Polizei bedeutet.
Warum wurde eine Mordkommission eingerichtet?
„Eine Mordkommission wird eingerichtet, wenn eine schwere Straftat vorliegt. Die damit erforderlichen Ermittlungsmaßnahmen sind sehr umfangreich und erfordern eine hohe Anzahl an Personal“, erklärt Polizeisprecher Stephan Klatte.
30 Beamte wurden der Gruppe „Ammer“ am Donnerstag zugeordnet. Weitere Polizisten unterstützen diese Gruppe, indem sie Suchmaßnahmen durchführen, Hinweise entgegennehmen und Daten auswerten. Die Mitglieder der Mordkommission bewerten diese Informationen, ermitteln und führen Vernehmungen durch.
Lesen Sie auch:„Der Begriff Mordkommission erschreckt natürlich erst einmal. Er bedeutet aber nicht, dass wir denken, dass Joe tot ist.“ Es sei aber auch Fakt, dass es keinen Hinweis auf den Verbleib des Kindes gäbe. Ein Versteckspiel werde angesichts der Zeit, die seit letztem Freitag vergangen ist, aus Sicht der Polizei immer unwahrscheinlicher. Man habe neben der Suche nach dem Jungen von Anfang an in alle Richtungen ermittelt.
Hat man so andere Ermittlungsmöglichkeiten?
Die Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eingeleitet. Damit bestehe nun die Möglichkeit, umfangreichere Maßnahmen durchzuführen, erklärt der Polizeisprecher. Dabei kann es etwa um die Auswertung und Sicherung von Handydaten gehen.
„Diese werden nach einiger Zeit aus Datenschutzgründen gelöscht. Wir wollen sie jetzt sichern“, sagt Polizeisprecher Stephan Klatte. Die Polizei kann nun zum Beispiel auswerten, wer mit seinem Handy wann in welchem Funkbereich eingeloggt war.
Was ist der Unterschied zu einer Sonderkommission?
„Eine Sonderkommission kann zum Beispiel eingerichtet werden, wenn in einem Raubdelikt ermittelt wird“, erklärt der Polizeisprecher.