Oldenburg Die Stadt ist auf einem guten Weg – auch bei Generationen übergreifenden Maßnahmen und Projekten im Rahmen von Step 2025. Das ließ sich Sozialdezernentin Dagmar Sachse bei der Vorstellung des 7. Altenberichtes des Bundesfamilienministeriums von Dr. Frank Berner, Geschäftsführer der Geschäftsstelle für die Altenberichte der Bundesregierung in Berlin, bestätigen. „Bereits heute sind knapp 19 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Oldenburg älter als 65 Jahre. Und fünf Prozent sind älter als 80 Jahre“, so Sachse.
Berner hatte sich auf dem Weg zum Vortrag im Stadtmuseum, wo er die Inhalte des Altenberichtes vortrug, einen Eindruck von Oldenburg verschafft und intensiv über die sozialen Strukturen in der Stadt recherchiert.
Die eigentlichen Empfänger des Berichtes sind die Kommunen. Es sind Anstöße und Ideen, die die Städte und Gemeinden durchführen können, um altersgerechte Infrastrukturen zu schaffen. „Im Gegensatz zu einigen vorherigen geht es beim 7. Altenbericht richtig zu Sache“, sagte Berner im Gespräch. Der Vorteil des Berichtes sei, dass viele Anregungen und Argumente auch für andere Bereiche gelten würden. „In vielen Fällen ist es ein generationsübergreifender Bericht“, so Berner.
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Die Studie besagt, dass es für ältere Menschen besonders wichtig ist, in ihrem Quartier selbstbestimmt wohnen bleiben zu können. Eine funktionierende Nahversorgung sei dafür notwendig. Einkauf, Arztbesuch, gute Nachbarschaft und Pflegedienste seien Voraussetzung für ein funktionierendes Miteinander in einem Stadtteil. „Der Zeitdruck steigt“, so Sachse, weil die Gruppe der Hochaltrigen besonders schnell wachse. Der Altenbericht könne „Rückenwind“ für viele Projekte geben. Es sei also keine abstrakte Angelegenheit.
Sozialdezernentin Sachse will ganz pragmatisch auf dem Stadtplan von Oldenburg Quartiere festlegen, wo Menschen gut zusammenleben können. Sie möchte eine noch engere Vernetzung von Wohlfahrtsverbänden, von Gesundheitseinrichtungen, öffentlichen Stellen und Bürgern herstellen.
„In zehn Jahren müssen wir sicher sein, dass die gesamte Stadt abgedeckt ist und alle sozialen Einrichtungen gut vernetzt sind“, hofft Sachse.
„Der Staat und die Stadt werden das nicht alles regeln können. Deshalb sind auch wir als Bürgerinnen und Bürger gefordert“, appellierte die engagierte Dezernentin. „Der demografische Wandel erfordert ein solidarisches Miteinander von Alt und Jung“, so Sachse. Dazu würden auch sicherlich Investoren benötigt.
„Die Gemeinwesenarbeit ist bei uns schon sehr stark, aber uns fehlen noch Menschen, die sich kümmern“, hat Susanne Jungkunz von der Stadtverwaltung festgestellt. Die Journalistin und Moderatorin Sabine Schicke begann dann auch ihre Ausführungen mit dem Kennedy-Zitat: „Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann – frage, was Du für Dein Land tun kannst.“
Bei der anschließenden Diskussion forderten die Vertreter der Gehörlosen, dass man mehr Raum für gemeinsames Wohnen für diese spezielle Gruppe bauen solle. Sachses Wunsch ist es, die Gebärdensprache mehr zu fördern.
Berner gab den Rat, die bestehenden sozialen Anlaufstellen bekannter zu machen. Ein Arzt forderte für den nächsten Bericht, das Thema Jugend und Kinder aufzunehmen.
Schicke führte souverän durch den Abend und wies darauf hin, dass bei der Erarbeitung des Altenberichtes, die Zufluchtsuchenden in Oldenburg nicht berücksichtigt wurden.
Der 7. Altenbericht der Bundesregierung hat das Thema „Sorge und Mitverantwortung in der Kommune. Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften“. Eine Kurzfassung ist in der Info-thek des Amtes für Teilhabe und Soziales, Pferdemarkt, zu bekommen. Mehr Informationen und die Öffnungszeiten der Infothek finden Sie hier.