Oldenburg Das „Nein“ zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen soll in Oldenburg in diesem Jahr auf vielfältige Weise sichtbar gemacht werden. Rund um den „Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ an diesem Mittwoch sind Aktionen im öffentlichen Raum geplant. Darauf machen das Oldenburger Gleichstellungsbüro und das Feministische Forum aufmerksam.
Fahnen vor Gebäuden
Ab diesen Mittwoch wehen vor Oldenburger Gebäuden Fahnen mit der Aufschrift „Frei leben – ohne Gewalt“. Die weltweite Fahnen-Aktion wurde von der Organisation „Terre des Femmes“ ausgerufen. Oldenburg zählt zu mehr als 800 Städten in Deutschland, die sich insgesamt mit etwa 3000 Fahnen beteiligen, die bis zum „Internationalen Tag der Menschenrechte“ am Donnerstag, 10. Dezember, gehisst werden.
Bauwerke in orange
Ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzt auch die von der Organisation Zonta International initiierte Kampagne „Orange the World“. Weltweit werden die Fassaden von Gebäuden und Sehenswürdigkeiten angestrahlt. Die Stadt Oldenburg beteiligt sich mit dem Kulturzentrum PFL, dem Stadtmuseum und dem Lappan, die am Mittwoch mit Einbruch der Dunkelheit in orangefarbenes Licht getaucht werden. Viele weitere Bauwerke wie das Schloss, das Staatstheater, die Universität und das Landesmuseum für Natur und Mensch werden ebenfalls orange leuchten. So soll der Forderung, geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen zu beenden, Nachdruck verliehen werden. Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, ein orangenes Licht, etwa eine Kerze, ins Fenster zu stellen.
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Plakate in Bussen
Das Gleichstellungsbüro und das Feministische Forum machen parallel dazu mit einer Plakataktion in den Bussen auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam. Das Hilfetelefon des Bundesministeriums für Familie bietet unter der Nummer Telefon 08000 116 016 rund um die Uhr gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen anonym und kostenlos Unterstützung an.
Protest mit Schuhen
Das Feministische Forum rückt am Samstag, 28. November, von 14 bis 18 Uhr das Ausmaß von tödlichen Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen in den Fokus. Eine Installation auf dem Schloßplatz führt mit über 120 Schuhpaaren vor Augen, wie viele Frauen und Mädchen alleine in diesem Jahr in Deutschland Opfer von Femiziden (Tötung von Frauen und Mädchen wegen ihres Geschlechts) wurden.
Hilfsangebote
Besonders in Corona-Zeiten seien solche Aktionen wichtig. Denn Frauen und Mädchen wird Gewalt zum größten Teil von Tätern aus dem nahen Umfeld angetan, betont Franziska Strosche, Mitarbeiterin des Oldenburger Frauenhauses. Die emotionalen Abhängigkeiten im nahen Umfeld machten es besonders schwierig, sich gewaltvollen Beziehungen zu entziehen. Die aus Sicht der Pandemie-Bekämpfung sinnvolle Aufforderung: „Bleiben Sie zu Hause!“ könne bedeuten, eingesperrt zu sein, in einer nahen Beziehung psychischer, sexueller und körperlicher Gewalt ausgesetzt zu sein. So bekomme das Umfeld noch weniger mit, Betroffene können sich schwerer entziehen oder Hilfe holen.
Folgende Hilfsangebote gibt es in Oldenburg:
BISS – Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt, Telefon 235 3798
Olena – Beratungsstelle für gewaltbetroffene Migrantinnen und weibliche Flüchtlinge: olena.beratung@web.de, Telefon 235 2490
Wildwasser – Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen, www.wildwasser-oldenburg.de, Telefon 16656
Autonomes Frauenhaus, www.frauenhaus-oldenburg.de, Telefon 47981
Trans-Beratung OL, weser-ems@trans-recht.de, Telefon 0160-5889070.