OLDENBURG Das Ehrenamt wandelt sich. Weiterhin engagiert sich circa ein Drittel der Bevölkerung ehrenamtlich – allerdings eher in kürzer angelegten Projekten und in Bereichen, die Spaß machen und neue Erfahrungen bringen. Damit einher geht auch die Entwicklung, dass es nun Vermittlungsagenturen gibt.
Seit 2004 können sich Oldenburger, die ehrenamtlich arbeiten wollen, aber noch nicht genau wissen wo, von der Freiwilligenagentur „Ehrensache“ beraten lassen. Aus einem Katalog mit 140 Institutionen – vom Kindergarten bis zur Altentagesstätte – werden drei bis fünf Vorschläge ausgewählt. „Sie sind ziemlich passgenau auf die Bedürfnisse der Interessierten abgestimmt, auf ihre Qualifikationen und Erfahrungen“ sagt Gabriela Kaboth-Freytag, die zusammen mit Monika Engelmann-Bölts die Agentur führt. So könne man Enttäuschungen auf beiden Seiten vermeiden. Zu Hause können sich die Interessierten dann entscheiden, mit wem sie Kontakt aufnehmen oder ob überhaupt.
„Zum modernen Ehrenamt gehört auch, dass man eine Tätigkeit nicht unbedingt sein Leben lang macht, sondern dass man auch mal wechselt“, sagt Kaboth-Freytag. Ihre Agentur hat seit der Gründung 724 Menschen beraten, darunter sind nicht nur engagierte Rentner, die eine neue Aufgabe suchen. Der große Teil ist zwischen 40 und 60 Jahren, aber auch junge Leute sind darunter.
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„Der ,Opfergedanke’ tritt in den Hintergrund. Die sich engagieren, wollen auch Spaß an ihrer Aufgabe haben. Sie wollen neue Erfahrungen sammeln, sich weiterbilden, die Zeit der Arbeitslosigkeit sinnvoll nutzen und soziale Kontakte knüpfen, Kontakte herstellen“, fasst Kaboth-Freytag zusammen.
Ihre Erfahrungen decken sich auch mit der Studie „Freiwilliges Engagement in Niedersachsen“. Auch in Bezug auf geschlechterspezifische Beobachtungen: Frauen interessieren sich eher für den sozialen Bereich, den Dienst direkt am Menschen. Männer sind eher im Sport und in der Vorstandsarbeit zu finden, sie übernehmen lieber repräsentative Aufgaben.