Oldenburg In Zeiten der gefühlten Unsicherheit und Unordnung in der Welt drängt es Menschen immer stärker nach Beständigkeit. Insofern bot auch das 60. „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ am Montagabend in der Berliner Landesvertretung wie stets Tradition und Verlässlichkeit, an deren Ende die Proklamation der neuen Kohl-Majestät stand: Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) wurde vom Kurfürsten-Kollegium als Nachfolgerin von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) ausgerufen. Zum siebten Mal seit 1956 und zum zweiten Mal in Folge (nach 2001) sitzt für ein Jahr eine Frau auf dem Thron.
Grünkohlreden: Defftiges Essen, defftige Sprüche
Als Gastgeber begrüßte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) die rund 280 Gäste in der niedersächsischen „Botschaft“ in Berlin. Er beschwor die „stabilisierende Kraft des Grünkohls in turbulenten Zeiten“. Vor den einsetzenden Wahlkämpfen in Bund und Land hätten die Politiker ganz sicher eine ordentliche Stärkung nötig – was sei da besser geeignet als Oldenburger Grünkohl?
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Die 60. Auflage war wie so oft Treffpunkt zahlreicher prominenter Bundes- und Landespolitiker sowie weiterer Gäste aus Politik und Wirtschaft. Angeführt wurde die bunte Schar vom Hausherrn, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), den Vizepräsidentinnen des Deutschen Bundestags, Edelgard Bulmahn (SPD) und Petra Pau (Die Linke), sowie Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Bundestagsfraktion, Die Linke.
Stark vertreten war traditionell die Landespolitik. Neben Bernd Busemann (CDU), Präsident des Niedersächsischen Landtages und Schirmherr des Grünkohlessens, hatten auch die Landesminister Olaf Lies (Wirtschaft), Peter-Jürgen Schneider (Finanzen), Christian Meyer (Landwirtschaft), Antje Niewisch-Lennartz (Justiz) und Cornelia Rundt (Soziales) zugesagt.
Als Vorsitzender des Kurfürsten-Kollegiums fungierte zum dritten Mal Dietmar Wischmeyer alias Günther der Treckerfahrer. In der Findungskommission waren beteiligt Ministerpräsident Weil, Jürgen Rauber (Landessparkasse zu Oldenburg), Michael Heidkamp (EWE AG), Christian Friege (Cewe Stiftung), Dr. Ulrich Knemeyer (Öffentliche Versicherungen), Patrick Tessmann (Oldenburgische Landesbank) und Christian Veit (Bremer Landesbank).
Über Mangelernährung musste sich übrigens niemand beklagen: 200 Kilo Grünkohl, 60 Kilo Fleischpinkel, 95 Kilo Kasseler, 50 Kilo Kochmettwurst und 38 Kilo geräucherter Speck warteten auf den Verzehr.
Für den Service sorgten wieder einmal der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband und die Berufsbildenden Schulen Oldenburg (BBS) III. Unter ihrer Anleitung betreuten Auszubildende des Hotel- und Gastronomiegewerbes aus der Region Oldenburg die Gäste an den Tischen.
Das „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ wurde erstmals 1956 in der alten Bundeshauptstadt Bonn veranstaltet. Seit 1998 findet es in Berlin statt. Es lebe die Tradition!
Passend zum Grünkohl-Essen wurde das Kochbuch der ersten Grünkohl-WM fertig und vom Oberbürgermeister in Berlin präsentiert.
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