Oldenburg Hund, Katze, Kaninchen: Solche Tiere erwartet man in einem Tierheim. Aber wie ist es mit Mäusehabicht, Eichhörnchen, Bachstelze, Graureiher, Schleiereule, Waldohreule, Dohlen, Rotkehlchen? Im Oldenburger Tierheim werden auch diese Wildtiere beherbergt. Jedenfalls zurzeit. „Als Überbrückung“, erklärt Tierheimleiter Dominic Köppen. Die Wildtierauffangstation Rastede sei momentan nämlich übervoll. „Wir nehmen die kleineren Tiere auf“, sagt Köppen. Da kooperiere man zwischen Oldenburg und dem Ammerland.
Zusammenarbeit ist auch ein Stichwort, das für dieses Wochenende im Tierheim besonders gilt. „Unser Tierkrankenhaus muss fertig werden. Denn die Zeit der Katzenwelpen beginnt“, sagt Dominic Köppen. Deshalb wird an diesem Samstag und Sonntag in einer konzentrierten Gemeinschaftsaktion im Tierheim und auch auf dem Außengelände gehämmert, gesägt und geschraubt. 18 Leute werden laut dem Tierheimleiter mit anpacken. Ein Großteil des Teams, der Rest sind Ehrenamtliche. Deshalb bleibt das Tierheim an der Nordmoslesfehner Straße 412 an diesem Wochenende für die Öffentlichkeit geschlossen. Die üblichen Öffnungszeiten sind mittwochs bis sonntags von 14 bis 17 Uhr.

Wie geplant kam dann das Tierkrankenhaus an die Reihe. „Dafür haben wir das Haupthaus komplett entkernt“, beschreibt Dominic Köppen. Vorher mussten kranke Tiere in drei Räumen, Box an Box, untergebracht werden. „Da war die Ansteckungsgefahr groß.“ Die neue Klinik hat sieben Räume zur Unterbringung sowie eine Wirtschaftsküche und einen Lagerraum. „Sie ist hell und modern. Und sie bietet artgerechte Zimmer zur Genesung der Tiere“, freut sich Köppen. Finanziert wurde der Bau mit Hilfe der Stadt und mit 25.000 Euro an Spenden.
Dazu kam laut Köppen noch eine Großspende von Materialien durch die Firma Fliesen Smit (Bad Zwischenahn). Nach dem Arbeitseinsatz am Wochenende hoffen sich der Heimleiter und sein Team bestens gerüstet für die Maikatzenbabys, die sie erfahrungsgemäß bald erreichen und erst einmal auf die Krankenstation müssen.
Und noch eine Baustelle: Auch auf dem Außengelände wird schon seit einiger Zeit – und an diesem Wochenende intensiv – geackert. Was entsteht hier? „Eine neue Wegeführung, fünf neue Auswilderungsvolieren, zwei Schildkrötenanlagen für Land- und Wasserschildkröten, der Hühnerhof und das Kaninchengruppengehege“, zählt der Heimleiter auf. Es würden den Tieren damit auch mehr Rückzugsmöglichkeiten geboten. Nicht unwichtig beim Sommerfest. In diesem Jahr soll wieder eines gefeiert werden: am 18. August.

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