Oldenburg Neue Baugebiete lösen immer Neugier, Fragen und Diskussionen aus. Wenn es um das größte Neubaugebiet in Oldenburg außerhalb des Fliegerhorstes – die Hafen-Bebauung – geht, ist das Interesse doppelt so groß.

Was ist geplant?
Die Planungen für den Stadthafen gehen auf einen Architektenwettbewerb 2008 zurück. Die ursprünglichen Pläne sahen auf der Südseite maritimes Gewerbe vor. Aufgrund des großen Wohnungsbedarfs und des vergleichsweise geringen Bedarfs für maritime Unternehmen wurden die Pläne in Abstimmung zwischen Kubus, Stadtverwaltung und Politik geändert.
Wie sieht das Areal aus?
In mehreren Gebäuden, darunter drei „U“-förmige mit je einem Innenhof, entstehen insgesamt 330 Wohnungen. Markant: Ein zwölfgeschossiges Gebäude auf der westlichen Seite (Richtung Uferstraße) markiert neben einem sogenannten Riegel den Anfang der „Havekant“. Die Entwürfe für die unterschiedlichen Gebäudekomplexe haben die Architekturbüros Angelis & Partner, „neun Grad“ (beide Oldenburg) und HS-Architekten (Hamburg) geplant.
Wie sehen die Dächer aus?
Die Dachgiebel der Wohnhäuser werden stärker geneigt als in früheren Modellen geplant. „Der Gestaltungsbeirat hat uns geraten, deutlicher und markanter zu werden“, sagt Onnen. Die Neigung der Dächer solle auch aus der Entfernung zu erkennen sein.
Wer soll einziehen?
Jedes der drei „U“-förmigen Gebäude hat einen anderen Nutzerschwerpunkte: Das erste ist für eher kleinere Wohnungen – eventuell auch Büros – gedacht. Das zweite „U“, mit Gastronomie und Tagespflege, ist auf ältere Menschen ausgerichtet. Im dritten „U“, das in erster Linie jüngeres Publikum anspricht, entsteht unter anderem Platz für moderne Büroformen, Gründerfirmen und weitere kreative Nutzungen.
Wird zuviel verdichtet?

Wie sieht der Lärmschutz aus?
Eine Herausforderung besteht darin, die Wohnungen vor Lärm – unter anderem durch angrenzende Unternehmen – zu schützen. Die Gebäudekomplexe sind deshalb wie ein Riegel Richtung Gewerbe angeordnet. Lärmquellen sind auch die Bahnlinie (Huntebrücke) und die Gastronomie auf der gegenüberliegenden Hafenseite.
Wo sind die Parkplätze?
Das Stadtviertel – Onnen nennt es „Havekant“ – ist bis auf Rettungsfahrzeuge autofrei – rund 40 Besucherparkplätze sind vorgesehen. Die Anwohner können Autos in Tiefgaragen unter den Gebäuden abstellen. Onnen geht aber davon aus, dass das eigene Auto künftig massiv an Bedeutung verliert. Die „Havekant“ will deshalb mit Car-Sharing, Ladestationen in allen Garagen, Lastenrädern und Ähnlichem auf die gewandelten Mobilitätsbedürfnisse reagieren. Auf der Hafen-Nordseite zeige sich, dass die Bewohner noch weniger Autostellplätze belegten als prognostiziert.
Wie kommt man dorthin?
Erschlossen wird das Viertel zum einen über die Amalienstraße, die eine Linksabbiegerspur in die Emsstraße erhält. Zudem ist eine Fußgängerquerung auf der Amalienstraße vorgesehen. Die Zufahrt ist auch von der Stedinger Straße in die Weser Straße möglich. Auf der schmalen Uferstraße soll hingegen möglichst kein zusätzlicher Verkehr entstehen.
Was ist mit der Brücke?
Fußgänger und Radfahrer sollen auf einem Fuß- und Radweg den Kanal überqueren können – und zwar auf der westlichen Hälfte der Hunte-Eisenbahnbrücke. Der bereits in früheren Zeiten gern genutzte Übergang auf der westlichen Seite muss nur noch von der Bahn freigegeben werden. Radfahrer könnten dann von der Uferstraße am Wasser entlang bis zur Huntebrücke radeln und weiter auf die gegenüberliegende Hafenseite fahren. Diese Perspektive löste bei den Lesern breite Zustimmung aus.
Und an der Spundwand?

Was sagen die Leser?
Einen weiteren Vorschlag aus der Leser-Gruppe werde er prüfen, sagte Onnen. Dabei geht es um das Areal rund um das Hochhaus. Ein Leser hatte eingeworfen, der offene Platz werde aufgrund des Windes kaum zum Verweilen einladen. Andere Städte hätten mit Glaselementen nachbessern müssen. Sinnvoller sei es, den Wind durch die bauliche Anordnung und die Gebäudehöhe zu beeinflussen.
Wann geht es los?
Die Pläne für die „Havekant“ sollen nach den Ferien ausgelegt werden. Bis Jahresende, so hofft Onnen, besteht Baurecht. Anfang 2019 könnten die Bauarbeiten beginnen. Der erste Bauabschnitt umfasst das Hochhaus am westlichen Ende des Geländes, den sogenannten Riegel sowie das erste „U“. Die ersten Bewohner sollen 2019 einziehen können. Etwa acht Monate nach dem ersten könnte der zweite Bauabschnitt beginnen. Er umfasst die beiden weiteren „Us“. In vier bis fünf Jahren, so schätzt Onnen, sind die Bauarbeiten abgeschlossen. Einige Wohnungen sind schon reserviert.
Blogbeiträge zum Thema Wohnen in Oldenburg bei Bonny & Claudia:
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