Oldenburg Das Polyester in prekärer Situation, ein öffentlicher Hilferuf im sozialen Netzwerk, ein Spendenaufruf: Stefan Mühlhaus (52), Geschäftsführer des Polyester-Klubs am Stadtmuseum hat die Kulturszene in Oldenburg aufgeschreckt . . .
. . . und verwirrt. Denn viele schließen aus seinen Veröffentlichungen fälschlich, die Genossenschaft für das Poly-Haus sei in Schieflage geraten. „Das ist mitnichten so. Das Polyester ist lediglich Mieter von Räumen, die der Genossenschaft Polygenos gehören“, betonen Karola Katzer (60), Sabine Molitor (51) und Alexander Goretzki (52) vom Polygenos-Vorstand. Der Wert der Genossenschaft beläuft sich auf 270.000 Euro, sagt Sabine Molitor.
Trotz der finanziellen Sorgen möchte Polyester-Betreiber Stefan Mühlhaus am Konzept seines Klubs festhalten. „Dazu gehört es auch, Nachwuchsbands die Gelegenheit für Auftritte zu geben. Dann kommen manchmal nur 20 Leute, die an der Theke kaum Umsatz machen“, beschreibt Mühlhaus einen Grund, warum sich der Betrieb an manchen Tagen nicht rentiert. Kritiker warfen ihm im Internet vor, das Polyester unprofessionell zu betreiben.
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„Ich will kein auf Mainstream glattgebürsteter Laden sein“, hält der 52-Jährige Betreiber dem entgegen. Das alternative Kulturzentrum habe zwar sehr viele Unterstützer in der Stadt, die kämen aber nicht zu Veranstaltungen oder um sich dort mit Freunden zum Bier zu treffen. Das Polyester sei zudem Keimzelle des Repair-Cafés oder der Kleidertauschbörse. Doch auch da hat laut Mühlhaus das Problem bestanden, dass das Polyester zwar gut gefüllt war, die Besucher aber keinen Umsatz machten.
Schon einmal, vor fünf Jahren Jahren, drohte das Ende des Polyesters. Daraufhin wurde die Genossenschaft gegründet, die das Poly-Haus kaufte, um das Polyester an diesem zentralen Ort zu retten, schreibt Mühlhaus. Und weiter: Über 800 Menschen hatten durch Zeichnung eines Genossenschaftsanteils ihr Interesse bekundet, diese Art der Kultur, wie sie im Polyester stattfindet, erhalten zu wollen. Allerdings stünden die erzielten Einnahmen bei den Kulturveranstaltungen oftmals in keinem Verhältnis zu den Ausgaben. Theoretisch müssten jede Woche über 1000 Getränke verkauft werden, um die Kosten zu decken. Tatsächlich waren es laut Mühlhaus in den zurückliegenden Sommermonaten aber nur die Hälfte.
Am aus Konzerten, Tanzpartys, Poetry Slams, Lesungen, Diskussionsrunden, Tauschpartys, Festivals, Plattenabenden, Spielabenden und offenen Bühnen bestehenden Kulturprogramm möchte er festhalten. Mühlhaus sucht deshalb Menschen, die bereit sind, einen Förderverein zu gründen. Interessierte sind eingeladen, am Samstag , 2. Februar, das Info-Café im Polyester zu besuchen. Geöffnet wird es um um 17 Uhr. Weitere Infos unter info@polyester-klub.de und
polyester-klub.de