Oldenburg Oldenburg, wie hast Du Dich verändert? Oder eben auch nicht – die NWZ wird in loser Folge gemeinsam mit Stadtführer und Hobbyhistoriker Helmuth Meinken Abbildungen gegenüberstellen, die ein Motiv zeigen – allerdings zeitlich weit voneinander getrennt. Zu sehen ist in dieser ersten Folge die Lange Straße, Blickrichtung vom Alten Rathaus aus Richtung Pferdemarkt.
Das Haus Lange Straße 48 (Kistenmacher) steht an der Ecke zur Kleinen Kirchenstraße auf historisch interessantem Grund. Unmittelbar daneben befand sich die im Jahr 1872 bis auf wenige Mauerteile abgerissene Nikolaikirche, die im elften Jahrhundert errichtet worden war, schreibt Hans-Peter Schneider im Oldenburger Pulverturm der Nordwest-Zeitung. Das Eckgrundstück hatte 1826 Kaufmann Elias Herz Schwabe erworben. Es war nach dem Stadtbrand von 1676 nicht wieder bebaut worden. Schwabe ließ im Jahr 1827 an dieser Stelle ein klassizistisches Geschäftshaus errichten. Nach einigen Umbauten in den Folgejahrzehnten vollzog sich 1959/60 ein vollkommener Wandel. Kistenmacher war ein Manufakturwarengeschäft sowie der Vorgänger, Habenicht und Jacobi, auch. Ein Teil des Grundstücks gehörte zum Hof der Kirche.
In „Oldenburg in alten Ansichten, Band 2“ würdigt Sybille Neumann-Gäßler grundsätzlich die Funktion der Langen Straße. Die Häuser seien, „im Gegensatz zu der oft kleinmaßstäblichen Bebauung in den Straßen am Rande der Innenstadt, in denen auch einfache und niedrige Fachwerkhäuser bis in unser Jahrhundert überdauerten, als Hauptstraße der Stadt immer auf Repräsentation gerichtet gewesen.“ Gestern wie heute erklärt sich der hohe Wert der Grundstücke und Immobilien durch die zentrale Lage in der Stadt. Das wiederum löst eine hohe Nutzung der Grundstücke aus, die hoch bebaut wurden.
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Die historischen Fassaden prägten auch um das Jahr 1900 herum das Straßenbild. Die Aufnahme links stammt aus dem Jahr 1907. Das Gebäude der Firma Kistenmacher, das 1908 von Spanhake übernommen wurde, und das heute von Nanu Nana (Bild rechts) genutzt wird, zeigt klassizistische Elemente. Es war 1826 von Heinrich Slevogt erbaut worden.
Das Haus mit dem markanten Turm im Hintergrund steht ebenfalls heute noch, die Spitze fehlt allerdings.