Donnerschwee Geplant ist alles, organisiert ist alles: „Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen“, sagt Hanke Diers und blickt skeptisch durch das Fenster seines Büros in der Hofmolkerei. Das Wolkenspiel am Himmel kündigt den nächsten Regenschauer an. Aber noch ist ja nicht Sonntag. Dann, so hofft der 34-Jährige, soll es unbedingt trocken bleiben. Denn dann veranstaltet der Milchhof Diers wieder einen Tag des offenen Hofes (Infokasten).
Das Familienunternehmen am Waterender Weg lädt gerne Gäste ein. Und die kommen auch gern. „So um die 6000 Besucher waren es vor drei Jahren“, erinnert sich Hanke Diers noch gut. Er und sein Bruder Jürn, beide sind Agraringenieure, teilen sich die Arbeitsbereiche auf dem Hof. Während Hanke Diers für die Direktvermarktung der Milch zuständig ist, kümmert sich Jürn Diers um die Kühe. Zwar sind Mutter Elke und Vater Helmut Diers mittlerweile aus dem Stammhaus ausgezogen und haben sich in der Nähe ein Eigenheim gemütlich eingerichtet, auf dem Hof wirken sie aber wie eh und je mit. Der Seniorchef kommt gerade mit einem Trecker von der Reparatur. Und seine Frau will eben noch den Flur in der Molkerei wischen.
250 Kühe werden täglich auf dem Diers Hof gemolken. Die Milch wird unterirdisch zur Hofmolkerei gepumpt und pasteurisiert. Mehr als 2000 Oldenburger Privathaushalte, dazu Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, Restaurants und Cafés beliefert der Familienbetrieb. „Wir wollen den Kunden mal zeigen, was wir genau machen. Das ist auch Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft“, nennt Hanke Diers als Gründe dafür, warum die Familie, mit Unterstützung anderer Betriebe und Vereine den Tag des offenen Hofes organisiert. Es gehe ebenso darum, Produkte aus der Region nach vorne zu bringen. Deshalb seien Unternehmen vertreten, mit denen man sich im Netzwerk „Nordwest isst besser“ zusammengeschlossen habe. Und: „Hier kann man die Kuh streicheln, deren Milch man trinkt.“
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Ein Satz, den Jürn Diers sofort aufgreift. „Wir wollen zeigen, dass es unseren Kühen gut geht. Sie haben ihren Auslauf auf der Weide. Und wenn viele Kühe in einem Stall stehen, handelt es sich nicht zwangsläufig um Massentierhaltung.“ Der 37-Jährige wird den Gästen am Sonntag gern Fragen dazu beantworten. Da könnte es dann möglicherweise auch um den Preisverfall bei der Milch gehen, auf den Milchbauern zurzeit bundesweit mit Protesten reagieren (NWZ berichtete). „Da sterben wieder kleine landwirtschaftliche Betriebe“, befürchtet der Fachmann.