Oldenburg Bahninitiativen können beachtliche Erfolge erzielen. Das führte Roland Diehl gut 100 Teilnehmern eines Vortrags am Donnerstagabend im Kulturzentrum PFL eindrucksvoll vor Augen.
Diehl, Sprecher der Interessengemeinschaft Bahnprotest an Ober- und Hoch-Rhein (IG Bohr), berichtete, wie Bürgerproteste die ursprünglichen Pläne zum Ausbau der Bahntrasse zwischen Offenburg und Weil am Rhein (Baden-Württemberg) gestoppt und völlig überarbeitete neue Lösungen auf den Weg gebracht haben.
Vom finanziellen Volumen und der Zahl der betroffenen Anlieger her haben die Pläne der Bahn am Oberrhein zwar eine andere Dimension als der geplante Ausbau der Stadtstrecke durch Oldenburg. Doch Diehl wies auch auf Parallelen zwischen den beiden Bahn-Projekten hin.
Grundlegend sei der Wille und die Entscheidung von Bürgern, Pläne der Bahn nicht einfach hinzunehmen, sondern eigene Vorschläge zu entwickeln und mit Nachdruck zu verfolgen.
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Als besonders wichtig zählte der Vorkämpfer gegen die ursprünglichen Bahnpläne die Geschlossenheit der gesamten Region auf. Es sei gelungen, nach und nach Bürgermeister, Landräte, Abgeordnete, Ministerien und schließlich sogar den Vorstand der Deutschen Bahn zu überzeugen. Nach seinen Worten geben Bund und Land nun Hunderte Millionen Euro mehr aus, um Anliegen der Bürger zu verwirklichen. Ein entscheidender Schritt sei gewesen, dass der damalige Ministerpräsident Stefan Mappus vor der Landtagswahl eine Beteiligung des Landes an den Mehrkosten zugesagt habe. Die IG Bohr habe sich nie als Gegner der Bahn verstanden. Es komme darauf an, dass die Bahn ihre Kapazitäten menschenverträglich ausbaue. Bohr sagte, es sei wichtig, dass alle Seiten von den Lösungen profitierten.
Diehl sprach auf Einladung der Bahninitiativen IBO und Live. Neben Diehl hatte Architekt Stephan Martin (Königswinter) über Bahnlärm und Aktivitäten der Initiativen im mittleren Rheintal berichtet.