Oldenburg /Hannover Der Eröffnung einer weiteren Erstaufnahmeeinrichtung im ehemaligen Kloster Blankenburg steht nichts im Wege. Der Vertrag zwischen dem Land Niedersachsen und dem Eigentümer, dem Immobilienunternehmer Wolfgang Schwerdt, wird an diesem Dienstag in Oldenburg unterzeichnet. Auch der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) wird erwartet.
Bereits seit Tagen bereiten Arbeiter das ehemalige Klosterareal östlich von Oldenburg für die Ankunft von bis zu 600 Asylbewerbern vor. Verantwortlich für den Austausch der insgesamt 167 Fenster in vier Unterkünften ist das Oldenburger Unternehmen Dewenter. Da die Entscheidung zur Sanierung der Gebäude offenbar recht kurzfristig fiel und die Zielvorgabe für die Fertigstellung Ende September zügige Arbeiten erfordert, hat die Firma einen Subunternehmer aus Cloppenburg beauftragt, berichtete Dewenter-Tischlermeister Siegfried Lehnort.
Bereits am 1. Oktober sollen offenbar die ersten Asylbewerber in der neuen Erstaufnahmeeinrichtung einziehen.
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Zwei der vier Gebäude sind bereits mit neuen Fenstern bestückt, jetzt haben Installateure und Maler hier das Regiment übernommen.
Das Land benötigt dringend weitere Erstaufnahmeeinrichtungen. Erst am Wochenende warf der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Jan-Christoph Oetjen, der Landesregierung Tatenlosigkeit vor. „Seit Monaten werden zusätzliche Standorte für Erstaufnahmeeinrichtungen angekündigt. Aber es passiert nichts“, kritisiert Oetjen. Stattdessen sollten die Flüchtlinge schneller auf die Kommunen verteilt werden, weil die Erstaufnahmeeinrichtungen aus allen Nähten platzten. „Das kann aber nicht die Lösung sein“, so Oetjen. Das Land müsse „unbürokratische Lösungen angehen.“
Das Land sieht neben Oldenburg bis zu drei weitere Standorte für Erstaufnahmeeinrichtungen mit jeweils mindestens 500 Plätzen vor.
Blankenburg war bereits Asylbewerber-Aufnahmestelle, wurde aber 2008 aufgrund rückläufiger Zahlen und teils heftiger Kritik an der Massenunterbringung geschlossen. Die Eröffnung von Blankenburg entlastet die Stadt bei der Suche nach Flüchtlingsquartieren: Die Zahl der Menschen in der Einrichtung wird der Kommune auf das Asylbewerber-Kontingent angerechnet.