OLDENBURG Wenn man auf der Alexanderstraße in Richtung Innenstadt fährt, fällt einem das Bild sofort ins Auge. Ein großes Wandgemälde ziert die Fassade der Druckerei Kohlrenken – und es erzählt eine Geschichte.
Der abgebildete Häuserkomplex hat bis zum Jahr 1968 an der Alexanderstraße/Ecke Lambertistraße gestanden. Im Vordergrund ist die Oldenburger Dampflikörfabrik, die 1896 gegründet wurde, zu sehen. Sie wurde vom Destillateur Gustav Adolf Hinrich Büsing als Familienbetrieb in dritter Generation betrieben. Unter der Marke „Graf-Anton-Günther“ wurden eigene Erzeugnisse wie „Krüselkrogen“ oder „Dörgeneiten“ vertrieben. Heute steht dort die Volksbank.
Wie kam es zu dem Kunstwerk in der Alexanderstraße 201: Friedrich-Wilhelm Kohlrenken war in den Präventionsrat der Stadt eingeladen worden. Dort ging es unter anderem darum, dass für die Oldenburger Sprayer keine Flächen für ihre Kunst zur Verfügung stehen. „Da wir an unserem Haus mit Graffiti gute Erfahrung gemacht hatten, entschloss ich mich, wieder ein Graffiti anbringen zu lassen. Es sollte aber einen Bezug zur Alexanderstraße haben“, sagt Kohlrenken. Die Idee war geboren, und die Graffiti-Künstler Florian Munzel und Bartosz Boron schufen ein imposantes Bild.
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Auch vor der Dampflikörfabrik ist Stadtgeschichte zu sehen. Gezeigt wird der erste an der Alexanderstraße gebaute Pekolbus mit selbsttragender Bauweise. Theodor Pekol (1858 bis 1958) hatte einen Bus ganz aus Aluminium in Spantenbauweise gebaut. Der abgebildete Pekolbus mit Anhänger kutschierte die Oldenburger von 1955 bis 1966 von A nach B.
„Dass dieser Pekolbus abgebildet ist, hat für mich einen persönlichen Grund. In meiner ersten Ausbildung zum Autoschlosser war ich von 1953 bis 1956 Lehrling in der Werkstatt von Theodor Pekol und habe am Bau dieser Busse selbst mitgearbeitet“, so Kohlrenken. Dieser Pekolbus ist auch heute noch einsatzbereit und steht im Pekol-Museum von Hans Luckau.