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Auto- und Spielzeugmuseum in Norden In diesem Haus ist die Zeit stehengeblieben

Norden - Es ist ein Ausflugsziel für Fans von Dingen, die einst waren: Das Automobil- und Spielzeugmuseum in Norden lässt Herzen aller Besucher höher schlagen, die sich gerne mit Oldtimern, Werbeschildern aus den 60ern und 70ern oder DDR-Memorabilia umgeben. Jetzt, wo das Haus wieder öffnen darf, ist auch Martin Weichenhan nahezu jeden Tag vor Ort. Ehrenamtlich besetzt der Norder Senior die Kasse und gibt auch Tipps zur Ausstellung. Doch auch nach fast 20 Jahren im Museum hat er noch nicht alle Objekte gesehen, wie er erklärt. „Auch heute noch kommen Leute zu mir und fragen nach diesem oder jenem, und ich kann nur antworten: Wo haben Sie das denn gefunden?“

70 Autos aus allen Epochen

Zu den größten Ausstellungsstücken – Autos aus vielen Jahrzehnten – weiß Weichenhan aber alle wichtigen Fakten. So finden sich in dem ehemaligen Bauernhaus ein Ford Fiesta, dessen Erstbesitzer Rudi Völler war; ein BMW 635 aus der TV-Serie „Der Bulle von Tölz“ oder ein Pontiac von 1928, der auch für Hochzeitsfahrten gebucht werden kann. Rund 70 vierrädrige Erinnerungsstücke finden sich in der Ausstellung, dazu 80 Mopeds und Motorräder und unzählige Modelle in verschiedenen Vitrinen. Viele der Autos kommen aus dem privaten Besitz von Chef Ferdinand Klein, der in Stuttgart wohnt, oder dessen Vater Michael Klein, der im letzten Jahr überraschend verstarb.

Ein bekennender Kreidler-Fan

Weichenhans Herz schlägt eindeutig für die zweirädrigen Fahrzeuge. „Ich habs ja gar nicht so mit Autos“, verrät er mit einem Augenzwinkern. Als bekennender Fan der Marke Kreidler und Mitglied der Kreidler-Freunde Norden unterhält er selbst auch eine kleine Sammlung. „Das kam rein durch Zufall“, erinnert er sich. So fuhrt er auf dem Weg zu einem Bekannten einst am Kreidler-Werk in Zuffenhausen vorbei und bekam direkt eine Stelle angeboten, die er für zwei Jahre annahm. Bis heute fährt er Modelle seiner Lieblingsmarke, die im Museum auch mit zahlreichen Maschinen vertreten ist.

Bekannte DDR-Ausstellung

Die umfangreiche DDR-Ausstellung des Museums mit Fotos, Schildern, Einrichtung und Autos wie einem alten Borgward gab es auch schon außerhalb von Norden zu sehen, weiß Weichenhan. „Als 25 Jahre Wiedervereinigung gefeiert wurde, kam unsere Ausstellung nach Bremen.“ Er erinnere sich noch gut an den Aufwand, alle Exponate zu verpacken. „Aber die Leute waren begeistert, was wir alles haben.“

Auch die Sammlung von alten Werbe- und Blechschildern kann sich sehen lassen, erklärt der Mitarbeiter. Von den 30er Jahren bis zur Wende sind im Museum die Namen vieler Unternehmen lesbar, die es heute schon längst nicht mehr gibt. „Die werden teilweise hoch gehandelt“, so Weichenhan. Das gilt natürlich auch für viele der Spielzeug-Modellautos der Ausstellung.

Ein lohendes Ziel bei schlechtem Wetter

Erfahrungsgemäß kommen Besucher vor allem bei Regen zum Automobil- und Spielzeugmuseum. „Dann ist die Bude hier voll“, weiß Weichenhan. Wer in Ruhe durch die Ausstellung schlendern will, sollte daher auch bei schönem Wetter vorbeischauen. Zu verfehlen ist das Museum an der Ostermarscher Straße in Norden kaum: die Einfahrt ist mit einem Torbogen aus alten Porsche-Autos und einer überdimensionierten Doornkaat-Werbeflasche geschmückt.

Arne Haschen
Arne Haschen Ostfriesland-Redaktion/Norden
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