Büchel Nach dem Absturz eines Tornado-Kampfjets in der Eifel gibt es bisher keine Hinweise auf einen technischen Defekt an der Bundeswehr-Maschine. Das sagte der Commodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33, Oberst Andreas Korb, am Freitag am Fliegerhorst Büchel. Laut Verteidigungsministerium können die Untersuchungen des Absturzes bis zu sechs Monate dauern.
Der Jet war am Donnerstagabend im Landeanflug auf Büchel (Kreis Cochem-Zell) wenige Kilometer vor seinem Ziel nahe der Autobahn Koblenz-Daun (A 48) abgestürzt. Nach Vermutungen von Experten sollen auf dem Stützpunkt aus den Zeiten des Kalten Kriegs noch zehn bis 20 US-Atomsprengköpfe lagern, für deren Einsatz im Ernstfall die Bundeswehr Tornado-Kampfflieger bereit hält.
Die beiden Piloten konnten sich mit dem Schleudersitz retten. Der Pilot landete in einem Baum und zog sich leichte Verletzungen zu. Er musste mit einer Leiter aus den Wipfeln geborgen werden. Sein Copilot landete unverletzt auf freiem Gelände.
Nach dem Unglück forderte der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz erneut die Schließung „des Atomwaffenlagers in Büchel“.
Experten der Generalflugsicherheit aus Köln untersuchten am Freitag die Absturzstelle. „Die Maschine war in der normalen Einflugschneise, die wir tagtäglich fliegen“, sagte Korb. Munition habe sie bei dem Übungsflug nicht an Bord gehabt. Den zwei Piloten gehe es den Umständen entsprechend gut.
Kampfjets dieses Typs sind schon seit Jahrzehnten im Einsatz. „Der Tornado ist bei uns im Geschwader seit 1985 in Betrieb“, sagte Korb. Es gebe kaum ein Gerät, das derart gehegt und gepflegt werde. In den Fliegern werde nach und nach neue Software eingebaut. Diese sei aber „auf Herz und Nieren geprüft worden“. „Wir fliegen sie schon seit Längerem“, sagte Korb.
Einem Luftwaffensprecher zufolge hatte der Unglücksjet eine vergleichsweise neue, aber nicht die allerneueste Software an Bord. In Büchel sind derzeit – inklusive der betroffenen Maschine – 27 Tornados stationiert sowie rund 1600 Soldaten und 350 Zivilangestellte.
Der Flugschreiber der Unfallmaschine, auch Blackbox genannt, wurde bereits gefunden. Er soll nun Aufschluss über die Ursache geben.