Mülhausen Ein neun Jahre alter Junge soll in Ostfrankreich von Familienmitgliedern totgeschlagen worden sein, weil er seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Ermittler hätten im elsässischen Mülhausen (Mulhouse) vier Menschen aus der Familie und deren Umkreis in Gewahrsam genommen.
Der Junge war bereits Mitte September tot zu Hause aufgefunden worden. Seine Schwester, sein Bruder und dessen Freundin hatten laut AFP Retter alarmiert, da sie das Kind nicht wiederbeleben konnten. Eine Autopsie habe ergeben, dass der Junge vermutlich an den Folgen der Schläge gestorben sei. Die Mutter war demnach während der Tat auf einer Reise unterwegs gewesen.
Die französische Lokalzeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“ berichtete am Donnerstag unter Berufung auf Polizeikreise, das Kind sei mit stumpfen Gegenständen geschlagen worden, unter anderem mit einem Besenstiel. Die Mutter sei sich der Lage wohl bewusst gewesen und habe möglicherweise gar zu der „Bestrafung“ ermutigt.
Der Tod des Jungen hatte laut der Zeitung in der Nachbarschaft große Anteilnahme ausgelöst. Die Umstände seines Todes waren zunächst unklar. Zur Unterstützung der Eltern war dem Bericht zufolge sogar ein Trauermarsch organisiert worden.