Rastede Das Reiterpaar Madita Kirchner und Nowhere Radio aus Werlte könnte sich am Ende der Vielseitigkeit um den Oldenburger Meistertitel kurz an den genial-banalen Spruch eines Fußballers erinnert fühlen. Der hatte bekanntermaßen erst kein Glück und dazu dann auch noch Pech gehabt. Im Schlosspark würde die Variante heißen: Erst waren wir etwas zu langsam und nachher nicht schnell genug.
Um drei Sekunden ging es am Ende des Geländeritts in der Kategorie L. Die fehlten Kirchner, um ihre überlegene Führung nach Dressur und Springen durchs Ziel zu bringen. Doch eine Zeit von 5:51 Minuten für den 2790 Meter langen Geländeritt über 20 Hindernisse brachte der Reiterin 11,6 Zeitfehler-Punkte und trieb ihre Gesamtzahl auf 52,2. So zogen Svenja Hempel aus Hude auf Lantzelot (51,0) und Ina Tapken aus Ganderkesee auf Burghley (51,9) noch vorbei.
Nur drei Reiter und Pferde blieben unter dem Limit von 5:22 Minuten, am klarsten die Ammerländerin Johanna Wetjen mit Wild West Charly in 5:11. Das zeigt, dass Karsten Humme, Nachfolger von Uwe Meyer als Parcourschef, den Kurs herausfordernd, aber fair angelegt hatte. Von 17 Starterinnen und Startern stürzte nur eine, jedoch folgenlos. Ein Pferd verweigerte dreimal.
In der Kategorie A kamen 25 Starter am Ende in die Wertung. Die nach Dressur und Springen dichte Spitzengruppe zog sich im Gelände etwas auseinander. Liam Böckmann aus Lastrup auf Asam (51,6) siegte vor Lena Wichmann aus Dwergte auf Donna Maria (52,2) und Kira Meyer vom Ammerländer Reitclub auf Tullibards Knight (52,4).
Bei allem Ehrgeiz überforderten die Reiter ihre Pferde nicht. „Die Reiter haben sich in der Nachbesprechung positiv geäußert”, bestätigte Meyer: „Auch Schwächere konnten die Strecke mit Anstand zurücklegen.“
Der neue Mechanismus, nach dem bei einer heftigeren Berührung das Hindernis im Gelände umklappt, wurde in keiner Kategorie ausgelöst.