Das Löffelkraut, auch Löffelkresse (Cochlearia officinalis), genannt, gehört zu den wenigen Pflanzen, die im Winter, erst recht bei milder Witterung, ständig geerntet werden können.
Vor wenigen Jahrhunderten war dieses Gewürzkraut noch häufig in den Gärten Europas anzutreffen, da es ein wirksames Mittel gegen Skorbut, eine Vitaminmangelerscheinung, war.
Die Blätter sind reich an Vitaminen, und ein Butterbrot mit fein gehackten Kräutern im Winter ist neben der wichtigen Vitaminzufuhr ein Geschmack an Würze und Frische, der für diese Jahreszeit einmalig ist.
Das Löffelkraut schmeckt intensiv scharf bis senfartig und lässt sich gut mit anderen Kräutern mischen, sei es auf Brot, zum Kräuterquark, zu Rohkost oder zu Salaten. Auch verschiedenen Soßen und Kartoffelgerichten gibt es eine pikante Note. Gerade bei diätischer Kost, wo Salz und scharfe Gewürze verboten sind, ist dieses Kraut recht beliebt, da es die geschmackloseren Speisen sehr intensiv würzt.
Die Löffelkresse ist eine zweijährige Pflanze, die im Norden Europas beheimatet ist. Sie wird im Garten im Frühjahr oder Herbst an einem feuchten, etwas schattigen Platz ausgesät. Nahrhafter, feuchter Boden ist am besten. Denn wild wuchs das Löffelkraut früher an sumpfigen, brackigen Stellen. Der Abstand zwischen den Pflanzen beträgt 30 Zentimeter, sie sollten nicht zu dicht gepflanzt werden. Im Sommer mulcht man zwischen den Pflanzen mit Grasschnitt oder Ähnlichem, damit der Boden nicht austrocknet.
Bei anhaltender Trockenheit muss ausreichend gegossen werden. Die kleinen Pflanzen entwickeln rasch einen verzweigten Wurzelstock und im ersten Jahr dicht am Boden eine Blattrosette mit langgestielten, fleischigen Blättern von rundlicher, löffelartiger Gestalt und intensiver grüner Farbe. Diese Blätter können vom Spätherbst bis zum Frühjahr geerntet werden. Im zweiten Jahr bildet sich ein verzweigter Stängel mit zahlreichen Blüten. Durch die vielen entstehenden Samen sät es sich im Garten dann wieder ganz von selbst aus.