Aurich Es gibt Streit um eine 20 bis 30 Jahre alte Goldulme in der Auricher Innenstadt, die nach Meinung von Kritikern nur deshalb gefällt wird, weil sie der Altstadtsanierung im Wege stehen könnte. Jetzt hat die Bürgerinitiative Baumschutz Aurich (BIBA) in einem bekannten Auricher Architekten einen Paten gefunden, um die Ulme erhalten zu können.
Gutachter für Fällung
Betroffen ist ein Baum am Eingang des Carolinengangs vom Marktplatz in Richtung des Einkaufszentrums Carolinenhof (CARO). Die Auricher Politik soll am 7. Juli über das Schicksal des Baumes eine Entscheidung treffen, ein Gutachter habe bereits die „Entnahme“ empfohlen, teilt die Verwaltung in einer Vorlage für den Rat mit. Die Diskussion startet am Dienstag, 21. Juni im Ortsrat Kernstadt (19 Uhr, Ratssaal) und wird am Donnerstag, 23. Juni im Fachausschuss des Rates (17 Uhr, Ratssaal) fortgesetzt.
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Die Grünen haben bereits ihre Bedenken gegen die Fällung vorgebracht, weil die Gründe dafür nicht stichhaltig genug erscheinen. Ob der Baum wirklich krank sei oder unter die Baumschutzsatzung falle, sei noch nicht ganz geklärt, erklärte Fraktionsvorsitzende Gila Altmann, da die Goldulme zur Zeit noch mit einem Schutzzaun aus Brettern eingehegt ist. Das sei „durchaus als Anekdote“ zu verstehen: „Der Baum ist seit zwei Jahren geschützt worden, um jetzt ,entnommen’ zu werden“, moniert sie.
Versuch zur Erhaltung
Die BIBA erwartet von der Stadt, dass wenigstens der Versuch gestartet wird, den Baum zu erhalten, zumal früher bereits zwei Goldulmen im Carolinengang gefällt wurden, weil die Fußgängerzone verschwenkt werden musste. „Es wurde aktuell kein Grund für eine mögliche Fällung des Baumes genannt“, so Beuckenberg. Der Architekt, der die Patenschaft für den Baum übernehmen wolle, würde sich „besonders um das Wohlergehen und den Schutz des Baumes kümmern müssen“, so Beuckenberg. Das bedeute, dass der Bereich um die Baumscheibe gepflegt werden müsse. „Das Anbringen einer Baumscheibe mit dem Namen des Baumpaten kostet 20 Euro“, so die BIBA-Sprecherin.
Ärger gab es in der Vergangenheit bereits durch die Fällung einer 140 Jahre alten Blutbuche, die zwar erhalten wurde, später jedoch gefällt werden musste, weil ein Brandkrustenpilz den Baum im Innern ausgehöhlt hatte. Richard Rokicki (AWG) erinnert sich noch gut an die Debatte um die Blutbuche, die letztlich 20 000 Euro kostete. „Wir können für solches Geld besser woanders mehr Bäume neu pflanzen.“ Die Stadt müsse die Innenstadt attraktiv und sicher erhalten, betont Rokicki.