Liefers: Es ist ein bisschen Erfahrung und ein bisschen Intuition. Erstens das Drehbuch. Ich frage mich, würde ich diese Geschichte gern sehen wollen? Dann kommt die Rolle. Möchte ich gern derjenige sein? Gern seine Texte sprechen? Tun, was er tut? Dann schaue ich, wer macht den Film? Wer produziert, wer führt Regie? Passt das Budget zum Film? Kann ich da, hab ich Zeit? Manchmal treffen sich auch einfach nur die richtigen Leute und sagen, lass uns was zusammen machen. Wenn die was draufhaben, wird etwas Gutes rauskommen.
Liefers: Das war von Anfang an so! Die Idee, eine Geschichte aus den verschiedenen Perspektiven der Hauptfiguren zu erzählen, und immer denkt man, jetzt wüsste man alles, und immer kommt doch noch was entscheidendes dazu, hat mir sofort gefallen.
Liefers: Die Sehnsucht nach einer heilen Welt ist ja nachvollziehbar. Und wenn es sie schon nicht in der Wirklichkeit gibt, dann suchen sie eben manche in Filmen. Probleme gibt es, aber sie werden immer gelöst, am Ende gibts ein Happy End. Die Wahrnehmung der Welt hat sich seitdem vehement und rapide geändert, die Schmerzgrenzen haben sich verschoben. Die erfolgreiche Neuauflage der Serie als moderne Erzählform, die mit langem Atem wieder menschlicheres Tempo ermöglicht, ist die Folge einer Sehnsucht. „Tod von Freunden“ spielt damit, ja das würde ich schon sagen.
Liefers: Bernd ist recht einfach gestrickt. Seine Frau ist kreativ, künstlerisch begabt, sie war Tänzerin und entstammt einer ganz anderen Welt als Bernd. Er ist eher ein Zahlenmensch, von Beruf Ingenieur und Statiker. So betrachtet er auch sein Leben. Er hat Prinzipien, und es gibt wenig Raum für Eskapaden. Aber er ist deshalb auch ein Fremdkörper in dieser Gemeinschaft von Freunden. Als die Tragödie geschieht, findet er keinen anderen Weg in die Trauer um seinen Sohn, als akribische Nachforschungen und die Frage nach einem Schuldigen. Damit zerstört er beinahe sein liebgewonnenes Leben und die Freundschaft der Familien, aber er bringt auch einen Stein ins Rollen, der vieles mit sich reißt. Mehr und mehr Geheimnisse kommen ans Licht und ganz am Ende der letzten Folge auch die ganze Wahrheit, die Bernd immer so wichtig war.
Liefers: Oh ja! Kajak-Polo zu lernen, mitsamt der Kenterrolle! Endlich einmal Dänemark besser kennenzulernen. Texte auf Dänisch zu sprechen, was mir zum ersten Mal im Leben sehr schwer gefallen ist. Ansonsten habe ich mit Fremdsprachen kein Problem.
Liefers: Das Wetter im Herbst und Winter oben im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Und natürlich die Rolle selbst, Bernds Schmerz, seine wachsende Wut, seine Hilflosigkeit und Verzweiflung. Ich bin eigentlich kein Schauspieler, der sowas mit nach Hause nimmt, aber hier war das mitunter anders.