Oldenburg - Hans-Joachim Luckau will eigentlich nichts sagen. Doch er bestätigt immerhin, dass Teile der historischen Fahrzeug-Sammlung in der Pekol-Halle an der Alexanderstraße Oldenburg bereits verlassen haben. „Jede Menge ist bereits weg“, berichtete der Vorsitzende des Vereins für Verkehrsgeschichte am Donnerstag der NWZ trotzig. Die „etwa 70 Oldtimer“ seien an „verschiedene Sammler“ gegangen. Zu Namen macht Luckau keine Angaben.
Der Verlust der Oldtimer ist ein weiterer Schritt im jahrelangen Streit um die so genannte Pekol-Sammlung. Seit Jahren ist der Verein für Verkehrsgeschichte auf der Suche nach einem Standort für die stadtgeschichtlich bedeutenden Busse und Autos.
Das Unternehmen Aktiv und Irma hatte nach ergebnislosen Gesprächen dem Verein die Halle, in der die Sammlung untergebracht ist, gekündigt. Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts im Februar bereitet derzeit ein Gerichtsvollzieher die Räumung der Halle vor (NWZ berichtete).
Nachdem sich bereits wiederholt die Kommunalpolitik mit dem Konflikt beschäftigt hatte, fordert die FDP/WFO-Fraktion angesichts der Entwicklung die Stadtverwaltung erneut zum Eingreifen auf.
Er bitte um Prüfung, ob „es unter Berücksichtigung der neuen Entwicklungen“ doch eine Möglichkeit gebe, Platz für die Fahrzeuge zu finden, heißt es in einem Schreiben des Fraktionsvorsitzenden Hans-Richard Schwartz vom Donnerstag an OB Gerd Schwandner – „zumindest für einen begrenzten Zeitraum“.
Nach Informationen von Schwartz plant der Eigentümer, die verbliebenen Fahrzeuge im Fall einer Zwangsvollstreckung einer Sammlung in Hannover zur Verfügung zu stellen. Da sich der Platzbedarf auf den „geschützten Bereich“ der Sammlung verringere, würden 800 Quadratmeter Unterstellfläche genügen, wirbt Schwartz. Außerdem stehe eine Mitgliederversammlung des Vereins bevor. Bei diesem Treffen sei eine Übertragung des Fahrzeugbestands von Privat- ins Vereinseigentum möglich.
Die Stadt sieht in einer ersten Reaktion keine Möglichkeit, sich erneut einzuschalten. Es gehe um Verhandlungen zwischen zwei Privatpersonen, betonte Sprecher Andreas von Hooven.