Ahlhorn/Landkreis - Da muss Astrid Grotelüschen nicht lange überlegen: „Ein Bild meiner Familie“, sagt die CDU-Bundestagsabgeordnete auf die Frage, was sie denn zuerst in den Koffer nach Berlin packen würde. Ohne den Rückhalt der Familie, dazu gehören zuallererst Ehemann Garlich und die drei Söhne (18, 20 und 23 Jahre alt), könne sie ihr Amt kaum ausüben. Daneben seien ihr die „Erdung“ in der Kommunalpolitik, die Anliegen der Bürger und das ehrenamtliche Engagement besonders wichtig.
Zum dritten Male kandidiert die 52-jährige CDU-Politikerin aus Ahlhorn für den Bundestag. Die erste Wahlperiode war von 2009 bis 2010 recht kurz, weil sie im April 2010 zur niedersächsischen Landwirtschaftsministerin berufen wurde. Bei der Bundestagswahl 2013 holte sie mit einem Vorsprung von knapp 700 Stimmen gegenüber Susanne Mittag (SPD) erneut das Direktmandat. Grotelüschen sitzt in den Ausschüssen für Wirtschaft/Energie und Europaangelegenheiten. Außerdem kümmert sie sich in einem Unterausschuss um die regionale Wirtschaftsförderung. „Gerade haben wir einen Fonds zur sogenannten Risiko-Förderung von Unternehmensgründern beschlossen“, erzählt sie. Wer sich selbstständig macht, müsse in der Regel auch längere Phasen der Stagnation überstehen, um sich am Markt zu etablieren.
Grotelüschen versteht sich als Interessenvertreterin der Region. In ihrem Büro hängt ein Schild, damit die Mitarbeiter Prioritäten setzen: Wahlkreis, Wahlkreis, Wahlkreis, steht auf den ersten drei Plätzen. Um auf die Wünsche der Bürger einzugehen, ist die Ahlhornerin viel unterwegs – in Betrieben, auf Informationsveranstaltungen oder überall, wo sich Ehrenamtliche einbringen. Sei es beim THW, der Wildeshauser Tafel oder im Hospiz. Unbedingt „dranbleiben“ will sie beim Thema „schnelles Internet“. Im Vorfeld einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 31. August, um 19.30 Uhr im „Schwarzen Ross“ in Bookholzberg hat sie eine Umfrage auf ihrer Homepage zum Thema Breitbandversorgung gestartet.
Ihre persönliche Bilanz der vergangenen vier Jahre fällt positiv aus: „Ich habe mich bei vielen Themen eingebracht“, sagt sie. Das Spektrum reiche von der regionalen Wirtschaftsförderung bis hin zur Verkehrsentwicklung.
Und zur Großen Koalition? „Ich hätte mir beim Thema Flüchtlinge schnellere Entscheidungen gewünscht.“ Auch bei zentralen Themen wie Bildung und Ausbildung müsse man an einem Strang ziehen und den Föderalismus weiterentwickeln. „Das erwarten die Bürger.“
Für die nächste Wahlperiode hat Grotelüschen viele Themen auf der Agenda: Bekämpfung des Fachkräftemangels, stärkere Entlastungen der Ehrenamtlichen, die steuerliche Entlastung der Familien und der mittelständischen Betriebe, eine bessere Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sowie eine Entlastung der Familien sind nur einige davon. Zum dritten Mal möchte die Ahlhornerin das Ticket in den Bundestag direkt lösen: „Ich muss im Wahlkreis gewinnen“, gibt sich Grotelüschen kämpferisch. Einen sicheren Platz auf der niedersächsischen CDU-Landesliste habe sie nicht.