Berlin Zum 19. Mal seit 1949 konstituiert sich an diesem Dienstag ein neuer Bundestag. Das sind die Besonderheiten:
So groß wie nie: Der Bundestag ist um zwölf Prozent gewachsen, von 631 auf 709 Mitglieder. Damit ist er nicht nur der größte Bundestag aller Zeiten, sondern auch das größte demokratische Parlament weltweit.
Aus drei mach sechs: Auch die politische Vielfalt hat zugenommen: Erstmals seit 1957 werden dem neuen Bundestag wieder sechs Fraktionen angehören.
Neue Partei: Die AfD ist seit 1990 der erste Neuling.
Geglückte Rückkehr: Der Wiedereinzug der FDP in den Bundestag ist das erste gelungene Comeback einer Partei. Bisher galt: Wer einmal so richtig raus ist, kommt nicht wieder rein.
Verjüngung: Das Durchschnittsalter der Abgeordneten ist von 49,7 auf 49,4 Jahre gesunken. Die jüngste Fraktion hat die FDP mit einem Alter von durchschnittlich 45,8 Jahren, die älteste die AfD mit 50,7 Jahren.
Der Älteste: Von den zehn ältesten Abgeordneten gehören acht zur AfD. Mit 77 Jahren ist Wilhelm von Gottberg (AfD) der Senior.
Der Dienstälteste: Mit Abstand dienstältester Abgeordneter ist CDU-Finanzminister Wolfgang Schäuble, der dem Bundestag seit 45 Jahren angehört.
Der Junior: Jüngster Abgeordneter ist Roman Müller-Böhm von der FDP mit 24 Jahren. Jüngster direkt gewählter Abgeordneter ist der nur einen Monat ältere Philipp Amthor von der CDU, der seinen Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern auf Anhieb gewann.
Weniger Frauen: Mit 30,7 Prozent ist der Anteil der Frauen im Bundestag so gering wie seit der Wahlperiode 1994 bis 1998 nicht mehr. Nach einem kontinuierlichen Anstieg seit 1972 (nur sechs Prozent Frauen) gibt es damit erstmals wieder einen deutlichen Einbruch beim Frauenanteil.
Linke und Grüne: Diese Parteien sind am weiblichsten. In den Fraktionen von Grünen (58 Prozent) und Linken (54) gibt es mehr Frauen als Männer. In der AfD-Fraktion sind dagegen nur 10 von 92 Abgeordneten Frauen – umgerechnet 11 Prozent.