Berlin /Jerusalem Dämpfer für die antiisraelische Boykottkampagne BDS: Die Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, hat sich in einem Brief für die Unterstützung von Teilen des Oldenburger Kreisverbandes für BDS entschuldigt. In dem Schreiben (liegt der Redaktion vor) an den Vorsitzenden der israelischen Lehrergewerkschaft (ITU), Yossi Wassermann, bedauerte Tepe die Oldenburger Vorgänge: „Ich möchte mich für Irritationen und Verunsicherungen entschuldigen, die dieser Vorfall hervorgerufen hat. Er ist auch für GEW-Mitglieder beunruhigend und beschädigt das Ansehen unserer Gewerkschaft.“ Der Oldenburger Kreisverband hatte in seiner Zeitschrift einen antiisraelischen Artikel des BDS-Aktivisten und Lehrers Christoph Glanz veröffentlicht. Das hatte zu heftiger Kritik in Deutschland und Israel geführt. Die „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“-Kampagne wirbt für wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Boykott Israels. Damit will sie nach eigenen Aussagen die Rechte von Palästinensern schützen. Kritiker halten BDS für antisemitisch.
Die GEW-Chefin distanzierte sich nachdrücklich von BDS: „Als Bundesvorsitzende möchte ich betonen, dass unsere Gewerkschaft keinerlei BDS oder antiisraelische Initiativen unterstützt.“
Eine hochrangige ITU-Vertreterin bedankte sich für das Schreiben und lobte in einer E-Mail an Tepe die Zusammenarbeit mit der GEW und das gemeinsame Holocaust-Gedenken: „Es gibt für mich keinen Zweifel, dass die GEW gemeinsam mit uns gegen bösartige und niederträchtige antisemitische und BDS-Aktivitäten steht.“
In Israel berichteten die Zeitung Jerusalem Post und hebräischsprachige Medien über den Schriftwechsel.