Cloppenburg - Scharfe Kritik an den aus ihrer Sicht nach wie vor unhaltbaren Zuständen bei der Behandlung und Unterbringung von osteuropäischen Werkvertragarbeitern hat Daniela Reim, Beraterin für mobile Beschäftigte in Niedersachsen, jetzt bei einem Expertentreffen zum Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen geübt. Häufig behielten Subunternehmer große Summen vom Lohn rechtswidrig für Kleidung, Miete und Werkzeug ein oder zahlten gar keinen Lohn aus.

Zu dem Treffen in Cloppenburg hatte die Kreistags- Gruppe Grüne/UWG die Bundestagsabgeordneten Peter Meiwald und Katja Keul sowie die Landtagsmitglieder Hans-Joachim Janßen und Thomas Schremmer (alle Grüne) eingeladen. Diese kritisierten die weiterhin defizitäre Rechtslage auf Bundesebene und zeigten sich einer Kooperation von Land und Kreisen bei zusätzlichen arbeitsrechtlichen Beratungsangeboten für Werkvertragarbeiter in Südoldenburg offen gegenüber.

Zudem nahmen als Experten aus der Region Matthias Brümmer (Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, Stephan Eisenbart und Audra Brinkhus-Saltys (beide Netzwerk für Menschenwürde in der Arbeitswelt) an dem Treffen teil. Letztere unterstrichen die Notwendigkeit einer Rechtsberatung für Werkvertragarbeiter.

Für die Gruppe Grüne/UWG stehen auch die Kommunen in der Verantwortung: Schließlich sei der Wohlstand der Region in Teilen auch auf Kosten der Werkvertragarbeiter erreicht worden. Obwohl seit Jahren über die Missstände geredet werde, sei bisher viel zu wenig passiert.