Hannover Der frühere Vorstandschef von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN), Eckhard Scholz (55), soll nach Medienberichten CDU-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl in Hannover werden. „Wir werden am Montag einen Personalvorschlag des Kreisvorstands präsentieren, über den dann die Mitgliederversammlung der hannoverschen CDU entscheiden muss“, sagte am Wochenende der CDU-Kreisvorsitzende Maximilian Oppelt.
Der CDU-Kreisvorsitzende wollte Informationen der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ und der „Neuen Presse“ nicht kommentieren, dass der frühere VWN-Chef Scholz für die CDU ins Rennen gehen könnte. „Wir geben bis Montag keinen Kommentar dazu ab, um wen es sich bei unserem Wunschkandidaten handelt“, sagte Oppelt. Bevor der Kandidat vorgestellt werde, müssten zunächst die zuständigen Gremien informiert werden.
Die Neuwahl des Oberbürgermeisters in der Landeshauptstadt wird nötig, weil die Staatsanwaltschaft Hannover den bis vor kurzem amtierenden Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) wegen schwerer Untreue angeklagt hat. Er soll von unzulässigen Gehaltszulagen für Spitzenbeamte gewusst und diese nicht gestoppt haben. Schostok beantragte daraufhin seine Versetzung in den Ruhestand.
Die SPD will nun mit dem Ex-Finanzdezernenten der Landeshauptstadt, Marc Hansmann, als Oberbürgermeister-Kandidat antreten. Hansmann war vor zwei Jahren als Vorstandsmitglied zum hannoverschen Energieversorger Enercity gewechselt. In der Nachkriegszeit haben bisher stets die Sozialdemokraten den Rathauschef in Hannover gestellt.
Die Grünen haben bisher keinen eigenen OB-Kandidaten präsentiert, werden dies aber noch tun – bei der Europawahl vor einer Woche wurden sie in Hannover stärkste Kraft und erhielten mehr Stimmen als SPD und CDU.
Der mögliche CDU-Kandidat Scholz galt in seiner Zeit bei Volkswagen Nutzfahrzeuge als erfolgreicher Manager, der sich stets für den Standort Hannover einsetze. Der parteilose Ingenieur lebt mit seiner Familie in Braunschweig und gilt als gut vernetzt in der niedersächsischen Landeshauptstadt.