Mansie - Der Rückbau des Kernkraftwerks in Kleinensiel steht unmittelbar bevor. Dem sehen die Grünen der Kreistagsfraktion Ammerland mit gemischten Gefühlen entgegen. Denn sie befürchten eine mögliche Einlagerung des sogenannten freigemessenen Atommülls unter anderem auf der Deponie in Mansie.

„Bei einem Rückbau fällt unter anderem Betonschutt in größeren Mengen an. Liegt die Strahlung unterhalb der Grenzwerte, dürfte dieser auf einer normalen Deponie entsorgt werden und wäre nicht genehmigungspflichtig“, erklärte der Sprecher für Abfallpolitik von Bündnis 90/Die Grünen der Kreistagsfraktion, Peter Meiwald, den Vorstoß.

Gegen eine solche Lagerung gebe es jedoch große wissenschaftliche Bedenken: Der Gesundheitsschutz sei nicht sicher gewährleistet. Daher halten es die Grünen für nicht verantwortbar, selbst nur schwach strahlenden Atommüll einfach zu deponieren. „Hier sind Kraftwerks-Betreiber und Genehmigungsbehörde in der Pflicht, sichere Lösungen zu entwickeln“, heißt es in einem Antrag der Grünen an den Kreistag.

„Es wird kein Atommüll auf unserer Deponie landen. Wir wollen nicht die Giftmüllhalde der Wesermarsch werden“, stellte Michael Hauschke, Amtsleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs Ammerland, klar. Schließlich handele es sich dabei um keinen klassischen Hausmüll. Zudem würden bei einer Entsorgung in Mansie Folgekosten auf die Gebührenzahler zukommen. Hauschke: „Uns liegt auch keine entsprechende Anfrage vor und wenn, würden wir das ablehnen.“

Die Grünen wollen das Thema dennoch in die Diskussion bringen, wie Meiwald betonte. „Es wird sicher noch Jahre dauern, bis es um die Entsorgung des Betonschutts geht. Aber man muss sich schon jetzt Gedanken machen, beispielsweise ob man Spezialdeponien bauen muss.“ In Mansie habe dieser Müll jedenfalls nichts zu suchen.

Kerstin Schumann
Kerstin Schumann Redaktion Westerstede