Oldenburg Dass Juristen gemeinhin als humorlos gelten, widerlegte Dr. Michael Kodde, Vizepräsident des Oldenburger Oberlandesgerichts (OLG) mit seiner Begrüßungsansprache.
Vor zahlreichen geladenen Gästen aus Politik, Justiz und Gesellschaft fasste sich Kodde im Vortrag plötzlich an die Brille und schob sie sich hoch über den Scheitel. Er könne das jedoch nicht so gut tragen wie die neue OLG-Präsidentin, deren Markenzeichen die hochgesteckte Brille in den Haaren sei. Der Saal war amüsiert. Kodde, der das OLG über ein Jahr kommissarisch leitete, hieß van Hove noch einmal herzlich an neuer Wirkungsstätte willkommen.
Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz war voll des Lobes über ihre ehemalige Mitarbeiterin. Im Ministerium habe van Hove nichts weniger als eine Ära geprägt. Eine Schwäche habe van Hove allerdings, eine süße aber. „Sie hat eine große Liebe für Schokoküsse“, verriet die Ministerin. Van Hove ist die erste Frau an der Spitze des Oberlandesgerichts Oldenburg in der Zeit des mehr als 200-jährigen Bestehens dieses Gerichts. „Wenn das kein gutes Omen ist“, sagte Niewisch-Lennartz.
Bereits in Ihrem Vorstellungsgespräch habe die neue Präsidentin einen „sehr günstigen Eindruck“ hinterlassen. Was so viel bedeute wie: „Sie waren ein absoluter Volltreffer, ein Gewinn für die niedersächsische Justiz“, so Niewisch-Lennartz. „Beim OLG Oldenburg hat der Blick in die Zukunft Tradition“, sagte van Hove. Deswegen wird sie sich künftig intensiv um das Thema Nachwuchsgewinnung bemühen. Im Vorfeld der Veranstaltung sagte van Hove, der Empfang in Oldenburg sei sehr herzlich gewesen. Sie freue sich, auf die neue Aufgabe. Der Slogan der Oldenburger Justiz „Gerechtigkeit.Gemeinsam.Gestalten“, soll zudem vom Wachtmeister bis zur Präsidentin gelten.