Hannover Die finanziellen Zuwendungen des Landes an die rund 200 jüdischen Einrichtungen in Niedersachsen sind in den vergangenen Jahren fortlaufend gestiegen. Hatten der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und der Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden zusammen vom Land Niedersachsen im Jahr 2000 noch rund 562 000 Euro erhalten, sind es aktuell knapp drei Millionen Euro. Diese Zahlen hat das zuständige Kultusministerium auf Nachfrage unserer Zeitung jetzt vorgelegt.
In den Jahren 2007 bis 2016 wurden an die beiden jüdischen Landesverbände zusätzlich 3,4 Millionen Euro für investive Maßnahmen € gezahlt.
Die CDU-Fraktion im Landtag hatte kürzlich als Reaktion auf den rechtsextremistischen Anschlag in Halle gefordert, mehr Geld für die Sicherheit jüdischer Einrichtungen in die Hand zu nehmen. Der Koalitionspartner SPD signalisiert seine Zustimmung. Laut Kultusministerium liegt Niedersachsen mit seiner Unterstützung jüdischer Einrichtungen bundesweit im Mittelfeld.
Am 9. Oktober hatte der Deutsche Stephan B. schwer bewaffnet versucht, in eine Synagoge einzudringen. Als sein Plan misslang, erschoss er auf der Straße eine 40 Jahre alte Frau und später einen 20-jährigen Mann in einem Döner-Imbiss.
Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden ist ein Zusammenschluss jüdischer Gemeinden in Niedersachsen. Der eher traditionelle Landesverband dient der Landesregierung und den Landesinstitutionen in Niedersachsen als Ansprechpartner für Fragen der jüdischen Religionsausübung. Er ist Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland, ebenso wie der Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden, ein Zusammenschluss von liberalen jüdischen Gemeinden in Niedersachsen.