Hannover Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius kommt aus Osnabrück, der Chef des Landeskriminalamtes (LKA), Friedo de Vries, war zuvor Vizepräsident der Polizeidirektion Osnabrück und ab dem 1. Januar steht an der Spitze des niedersächsischen Verfassungsschutzes ebenfalls ein Osnabrücker: Minister Pistorius hat am Dienstag in Hannover den Osnabrücker Polizeipräsidenten Bernhard Witthaut als Nachfolger für Ex-Verfassungsschutzpräsidentin Maren Brandenburger vorgestellt, die nach der Enttarnung eines Spitzels aufgrund einer schweren Behördenpanne gehen musste.
Der Frage, ob es Einstellungsvoraussetzung sei, aus Osnabrück zu kommen, entgegnete Minister Pistorius, dass die Personalentscheidung nichts mit der Herkunft zu tun habe. Mit Witthaut stehe künftig ein Mann an der Spitze des niedersächsischen Geheimdienstes, der als langjähriger Polizeipräsident nicht nur über eine umfassende Führungserfahrung verfüge, sondern der als Gewerkschafter über viele Jahrzehnte vertraut gewesen sei mit dem Zusammenspiel zwischen Politik und Sicherheitsbehörden.
Witthaut genieße hohes Ansehen und verdiene Anerkennung für seinen kommunikativen Führungsstil bei gleichzeitig maximaler Effizienz der Polizeibehörde, die er knapp sechs Jahre geleitet habe. Der SPD-Politiker Pistorius nannte seinen Duz- und Parteifreund Witthaut, der von 2010 bis 2013 Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei war, „die beste Persönlichkeit für diese Position“. Die Frage, ob es sich bei dem 63-Jährigen um eine Übergangslösung handele, verneinte der Minister.
Die Nachfolge von Bernhard Witthaut als Osnabrücker Polizeipräsident wird der bisherige Leiter der Polizeiinspektion Osnabrück, Michael Maßmann (58), antreten. Gleichzeitig ist der bisherige stellvertretende LKA-Präsident Thomas Ring (57) ab sofort neuer Präsident der Polizeidirektion Lüneburg. Vorgänger Robert Kruse (59) wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Die Gründe ließ Pistorius offen.