Nordenham Die rote Kurve zeigt steil nach unten. Die SPD, die einst in Nordenham der uneingeschränkte Patzhirsch war, hat bei der Bundestagswahl deutliche Verluste hinnehmen müssen. Die Sozialdemokraten sind in der Unterweserstadt von 43,4 auf 35,7 Prozent abgestürzt. Die CDU als zweistärkste Kraft hat ebenfalls Federn gelassen: Ihr Stimmenanteil verringerte sich von 34,6 Prozent auf 30,2 Prozent. Aber die Nordenhamer Christdemokraten können sich damit trösten, dass sie der SPD immer näher kommen.
Die kleinen Parteien waren auch in der Unterweserstadt die Gewinner. Alle voran die Alternative für Deutschland, die in Nordenham zwar nicht ihren zweistelligen Wert auf Bundesebene erreichen konnte, aber gegenüber der Abstimmung vor vier Jahren einen gewaltigen Sprung von 3,6 Prozent auf 9 Prozent schaffte. Damit belegten die AfD in Nordenham den dritten Platz im Parteienranking.
Als Nummer vier ist die FDP über die Ziellinie gegangen. Die Freidemokraten feierten nach der katastrophalen Niederlage bei der Bundestagswahl 2017, als sie in Nordenham auf 3,7 Prozent abgesackt waren, ihre Wiederauferstehung mit einem Stimmenanteil von 8,3 Prozent. Somit überholte die FDP die Grünen und die Linken.
Leicht zulegen konnten die Grünen von 5,8 Prozent auf 6,5 Prozent. Ein Plus verzeichneten auch die Linken. Sie verbesserten sich von 5,2 Prozent auf 7,1 Prozent.
Schon kurz vor 20 Uhr waren sämtliche Stimmzettel in den 21 Wahllokalen und in den 3 Briefwahlräumen ausgezählt. Wahlkoordinator Frank Goldau konnte zufrieden sein: „Alles ist gut gelaufen“, sagte er. Als erste waren die Auszähler im kleinsten Wahllokal, der Schweewarder Tennishalle, fertig. Um 19.57 Uhr traf als letzte Meldung das Ergebnis aus Einswarden ein.
Die Wahlbeteiligung in Nordenham hat sich von 64,9 Prozent auf 67,9 Prozent verbessert. Von den 20 407 stimmberechtigten Bürgern gingen 13 868 zur Wahl.
Von den Direktkandidaten holte Susanne Mittag (SPD) mit 40,4 Prozent das beste Ergebnis in Nordenham, gefolgt von Astrid Grotelüschen (CDU) mit 30,9 Prozent, Herbert Sobierei (AfD) mit 8,5 Prozent, Christian Dürr (FDP) mit 6,7 Prozent, Manuel Paschke (Linke) mit 6,4 Prozent, Christine-Johanna Schröder (Grüne) mit 6,2 Prozent und Dieter Holsten (Freie Wähler) mit 1,0 Prozent.