Schortens Intersexuelle Menschen sind nach der Anerkennung eines dritten Geschlechts durch das Bundesverfassungsgericht optimistisch, dass sich ihre Situation verbessern wird. „Ich habe die Hoffnung, dass vor allem das Leid der Genitalverstümmelung bald ein Ende hat,“ sagte Lucie Veith vom Bundesverband für Intersexuelle Menschen mit Sitz in Schortens.
Die zahlreichen positiven Reaktionen, die sie seit dem Urteil am 8. November auch von vielen nicht intersexuellen Menschen erhalten habe, zeigten, dass es eine breite Akzeptanz für ein drittes Geschlecht gebe. Ein neues Identitätsgesetz, das in den Ministerien bereits in der Schublade liege, könne als Mantelgesetz alle betroffenen Rechtsbereiche an das neue Urteil anpassen. Sie hoffe, dass das Gesetz bald auf den Weg gebracht werde, sagte Veith am Rande einer Tagung zur Intersexualität in der Evangelischen Akademie Loccum. „Ich glaube, dass es eine Mehrheit dafür im Bundestag geben wird.“
Intersexuelle Menschen haben sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale. Nach Schätzungen trifft dies auf 80 000 bis 120 000 Menschen in Deutschland zu.