Wilhelmshaven Bei der letzten Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven waren neun Kandidaten angetreten. Das war im September 2011. Oberbürgermeister wurde der CDU-Kandidat Andreas Wagner, der beim aktuellen Urnengang am Sonntag, 12. Mai, nicht noch einmal antritt. Die 65 000 wahlberechtigten Wilhelmshavener haben bei der Oberbürgermeisterwahl am Sonntag, 12. Mai, sogar noch mehr Auswahl: 15 Kandidaten treten an, davon sieben Einzelbewerber.
Unter den aussichtsreichen Kandidaten der Parteien sind der SPD-Bewerber Dr. Niels Weller, der CDU-Kandidat Ralf Seßelberg, der AfD-Bewerber Dr. Jaroslaw Poljak und der Grünen-Kandidat Michael von den Berg zu nennen. Aber auch Einzelbewerber wie der Wilhelmshavener Carsten Feist trauen Insider ein gutes Ergebnis zu. Dass einer der Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen holt, gilt als unwahrscheinlich. Die Stichwahl fände am Tag der Europawahl, 26. Mai, statt.
Dass eine Stichwahl möglich ist, liegt am geänderten Wahlrecht. Bei der Wahl 2011 war die einfache Mehrheit maßgeblich. Amtsinhaber Andreas Wagner reichten damals 36 Prozent, der SPD-Kandidat Thomas Städtler kam nur auf 29,8 Prozent. Nach 25 Jahren SPD-Herrschaft im Rathaus gab es einen Wechsel. Dabei spielte auch eine Rolle, dass die Grünen mit ihrem Kandidaten Michael von den Berg (11,9 Prozent) und der Einzelbewerber Stefan Becker (9,2 Prozent) gute Ergebnisse erzielten (beide treten wieder an). Dazu kamen weitere Einzelbewerber, die den SPD-Bewerber Stimmen kosteten.
Zwar ist die Zahl der Einzelbewerber bei der Wahl 2019 höher, für den SPD-Bewerber ist es aber wegen des geänderten Wahlrechts einfacher, weil es zur Stichwahl kommen kann.
Auch die Länge der Wahlperiode beträgt nun nicht mehr acht Jahre. Im aktuellen Fall der 2019-Wahlen amtiert der Hauptverwaltungsbeamte, so die Behördenbezeichnung für Bürgermeister und Landräte, für den Rest der laufenden Wahlperiode (bis 2021) und die darauffolgende Wahlperiode (also bis 2026).