Oldenburg Kontinuität bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) mit Sitz in Oldenburg: Kammer-Präsident Gerhard Schwetje wurde am Mittwoch von der neu gewählten Kammerversammlung in seinem Ehrenamt bestätigt. Der 63-Jährige führt die Organisation seit 2015. Die Abstimmung fand wie die Kammerversammlung erstmals online statt – 177 Personen waren zugeschaltet.
Der alte und neue LWK-Präsident ist Landwirtschaftsmeister. Er bewirtschaftet einen Betrieb mit Ackerbau (Getreide/Zuckerrüben) und Hähnchenmast in Cramme (Landkreis Wolfenbüttel). Die Wiederwahl bedeute eine „starke Motivation“, sagte er.
Die Vizepräsidenten
Auch Schwetjes Stellvertreter Hermann Hermeling und Heinrich Grupe wurden von den 168 Mitgliedern der Kammerversammlung (zwei Drittel Arbeitgeber/ein Drittel Arbeitnehmer) bestätigt. Der Forstwirt Grupe kommt aus Deensen (Kreis Holzminden) und der Landwirt Hermeling aus Salzbergen (Emsland).
Im laufenden Jahr werden sich die Gremien mit einer weiteren Spitzenpersonalie beschäftigen: Kammerdirektor Hans-Joachim Harms (66), der die operative Arbeit leitet, wird in den Ruhestand gehen. Wer wird Nachfolger für den gebürtigen Wangerooger? Entschieden werde im Laufe des Jahres – und zwar so, dass der Neue bis Jahresende noch optimal von Harms eingearbeitet werden könne, so Schwetje.
Er zeigte sich erfreut darüber, dass in der neuen Kammerversammlung 58 von 168 Angehörige neu vertreten seien, darunter 39 Frauen. Die wichtige, wachsende Bedeutung der Frauen für die Betriebe werde noch besser sichtbar.
Die Herausforderungen für die Landwirte in den nächsten Jahren seien „sehr groß“, sagte Schwetje mit Blick auf Preiskämpfe, Tierseuchen, Klimawandel oder auch gesellschaftliche Akzeptanz. Sie bräuchten „umfassende Beratung“. Schwetje kündigte speziell auch mehr sozio-ökonomischen Beratung an, die auch auf schwere soziale Belastungen durch Themen wie Druck, Betriebsübergabe oder „rote Gebiete“ eingeht. Auch für Ökolandbau solle es mehr Beratung geben, auch dezentral (bisher: Hannover). beim Thema Düngeverordnung strebe man mehr Einfluss über Mitarbeit in einem Beirat an.
Höherer Beitrag
Zugleich müssen sich die Betriebe auf einen höheren Kammerbeitrag einstellen, wie Schwetje andeutete. Es soll um zwei halbe Promille der Bemessungsgrundlage gehen (zurzeit: 9 Promille). Voraussichtlich im Herbst werde die Kammerversammlung entscheiden. „Manches“ sei teurer geworden. Dazu gehöre auch, gute Nachwuchskräfte für die Kammer zu gewinnen.