Oldenburg - Eines steht jetzt zweifelsfrei fest: Die Pekol-Busse aus der Sammlung des Vereins für Verkehrsgeschichte sind technische, bewegliche Denkmäler. Das bestätigten am Dienstag in der Sitzung des Kulturausschusses im PFL zwei Vertreter des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, deren Vertreter auf Antrag der FDP/WFO eingeladen worden waren.
Nach Einschätzung von Dr. Angelika Geiger und Dr. Reiner Zittlau, die aus Hannover zu der Sitzung kamen, habe die Sammlung der 14 Pekol-Busse das Prädikat „bundesweit einzigartiges technisches Kulturdenkmal“ verdient. Davon gebe es in Niedersachsen nicht viele, genannt wurden noch zwei besondere Schiffe. Diese Bewertung ist im Übrigen nicht neu, sondern wurde bereits vor ein paar Jahren so vergeben. Beide Experten bemängelten in der Sitzung, dass es für die Busse seit zwei Jahren weder einen öffentlichen Zugang noch eine gesicherte Unterkunft gebe.
Wie berichtet, gab es bislang keine Einigung zwischen dem Verein und der Supermarktkette Aktiv & Irma, die das ehemalige Pekol-Gelände an der Alexanderstraße zum Einzelhandelszentrum ausbauen will, aber durchaus bereit war, die Aspekte des Vereins und eine Unterkunft für die Fahrzeuge zu berücksichtigen. Inzwischen stehen sich beide vor Gericht gegenüber und der Verein musste bereits teilweise räumen (NWZ berichtete). Bislang hat sich die Stadt aus der Verhandlung und aus der Auseinandersetzung herausgehalten. FDP-Fraktionsvorsitzender Hans-Richard Schwartz berichtete, dass er bislang vergeblich versucht hatte, die Stadt in ihrer Funktion als Untere Denkmalschutzbehörde zu gewinnen, zwischen beiden Parteien zu vermitteln.
Nicht zuletzt auf Vorschlag von Jan-Martin Meyer (Piraten) sprach sich der Kulturausschuss einstimmig dafür aus, dass die Stadt als Untere Denkmalschutzbehörde dafür sorgen möge, dass die denkmalgeschützten Busse eine adäquate Unterkunft bekommen. Überdies soll sich die Stadt (wie von Schwartz gefordert) in die Auseinandersetzung zwischen dem Vorsitzenden Hans-Joachim Luckau sowie dem Verein für Verkehrsgeschichte einerseits und Aktiv & Irma als Eigentümer des Pekol-Geländes andererseits vermittelnd einmischen. Alle Fraktionen waren sich einig, dass es wünschenswert sei, dass die Pekol-Sammlung in der Stadt bleibe. Das bedeute jedoch keinesfalls, dass die Stadt ein Museum für die Busse baue, auch wenn man es als kulturelle Verpflichtung betrachte, sich für diese beweglichen Denkmäler einzusetzen.