Der Volkswirtschaftler und Euro-Kritiker Bernd Lucke (57) war 2013 maßgeblich an der Gründung der AfD beteiligt und einer ihrer ersten Bundessprecher. 2014 hatte er sich von der Universität Hamburg beurlauben lassen, um als Berufspolitiker für die AfD ins Europaparlament zu wechseln. Er hatte die Professur für Makroökonomie 1998 übernommen.
Nachdem Lucke 2015 im Streit um eine stärker nationalkonservative Ausrichtung der Partei von Frauke Petry als Bundessprecher abgelöst worden war, verließ er die Partei und prangerte in der Folge fremdenfeindliche und rechtsextreme Tendenzen in der AfD an. Luckes Versuche, mit der von ihm gegründeten Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA), die sich später in Liberal-Konservative Reformer (LKR) umbenannte, politisch Fuß zu fassen, scheiterten.
Lucke wurde in West-Berlin geboren, wuchs aber in Nordrhein-Westfalen auf. Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau fünf Kinder. Die Familie lebt in Winsen (Luhe).