Westerstede - Der Klimastreik in Westerstede hat verdeutlicht: Die Ammerländer interessieren sich nicht nur für das Thema Klimaschutz, sondern sie wollen konkret etwas tun. „Ich war mehr als überrascht, als die vielen Menschen am 20. September zur Demo auf den Marktplatz kamen“, resümiert Susanne Grube, BUND-Ammerland-Vorsitzende.

Vor diesem Hintergrund startet die Vorsitzende nun ein neues Projekt für alle Bürgerinnen und Bürger – in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum „artec“ der Universität Bremen: „Klimawandel im Ammerland – Was können wir tun“ lautet der Titel des ersten Klimamarktes in der Region. Am Samstag, 9. November, treffen sich alle Klimafreunde von 14 bis 18 Uhr, um auf dem Jaspershof, Zum Stiftungspark 27, konkret über den Klimaschutz im Ammerland zu diskutieren und Vorschläge zu machen. „Unser Klimamarkt spricht alle Menschen an,“, so Grube. Das Ziel: Wie sieht ein klimafreundliches Ammerland im Jahr 2030 aus? „Beispielsweise Solaranlagen auf allen Hausdächern oder die Ausrichtung der Häuser beim Neubau“, erklärt Grube.

Die Einführung in den Nachmittag übernimmt Dr. Werner Krauß, der als Wissenschaftler am „artec“-Forschungszentrum Nachhaltigkeit der Universität Bremen arbeitet. Der 57-Jährige hat sich auf die Folgen des Klimawandels im Nordwesten und an der norddeutschen Küste spezialisiert. Sein Credo: „Die Welt wird nicht gerettet, sondern geschaffen.“ Deshalb brauche der Klimaschutz mehr Klimademokratie. Und damit der Klimaschutz im Ammerland seine Bürger.

Der Workshop unterteilt sich in sieben Themenfelder – immer mit Blick aufs Ammerland: Flächennutzung, Wasser, das Bauen und Sanieren, Mobilität, Energie, Ernährung sowie Gesundheit. Die Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlicher Lebenserfahrung setzen sich im Laufe des Nachmittags mit mehreren Themenbereichen auseinander und erarbeiten Ideen. Da sei durchaus Kreativität gefragt, so Grube. Der jeweilige Themenkomplex bietet eine gute Chance, um unterschiedliche Sichtweisen auf ein Thema konstruktiv zusammenzubringen.

„Und in einer Folgeveranstaltung werden wir dann unsere Vorschläge zusammengefasst der Politik und Verwaltung vorstellen“, erklärt Grube. Ergebnis soll ein konkretes Handlungskonzept für den Klimaschutz im Landkreis Ammerland sein.

„Es war uns ein Anliegen, konkret etwas auf die Beine zu stellen, aber wir sind auch ein wenig aufgeregt, ob und inwieweit der Klimamarkt funktioniert“, so die BUND-Vorsitzende. Die Teilnahme an dem Ammerländer Klimamarkt ist kostenlos, und da denken und Kreativität bekanntlich anstrengend sind, gibt es Kuchen und Getränke.

Weil momentan nicht abzusehen ist, wie viele Personen teilnehmen, bitten die Veranstalter um eine formlose Anmeldung bis Dienstag, 3. November, unter info@bund-ammerland.de.

Katja Lüers
Katja Lüers Reportage-Redaktion