Wildeshausen - „Was halten unsere Schüler von der EU?“ Gemeint sind die Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Wildeshausen. Die Antworten auf dem Plakat in der Widukindhalle sind vielfältig: Demokratie, Frieden statt Krieg, Sicherheit und Freiheit, Reisefreiheit, Urlaub oder auch Vielfalt der Kulturen. Die Antworten mit den Fotos der Schüler sind ein Aspekt der EU-Messe anlässlich der BBS-Europawoche.
„Wir sind Europaschule, die EU-Messe ist das Projekt der Klasse 11 des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit“, berichtete Claire Smith. Sie unterrichtet Politik in dem Jahrgang und die EU ist Thema im Unterricht. Vergangenheit und Gegenwart seien beleuchtet worden, nun folge die Zukunft der EU. „Ich mache mir Sorgen“, sagt Smith. „Der Rechtspopulismus breitet sich immer weiter aus.“ Sie ist überzeugt, dass die Menschen die EU mit ihren Werten wollen, doch sie müssten dafür kämpfen.
Über seine Arbeit als EU-Parlamentarier hatte am Vormittag Dr. Joachim Schuster aus Bremen berichtet und sich den Fragen der jungen Leute gestellt.
Ein Spaß für viele Jugendliche auf der Messe war das Eintauchen ins EU-Parlament. Mit einer Virtual-Reality-Brille konnte ein Rundgang durch das Parlament unternommen und an einem Quiz teilgenommen werden.
Die lokalen Aspekte seien den Organisatoren der EU-Messe ebenso wichtig, betonte Lehrer Hartmut Junker, auch Internationalisierungsbeauftragter der BBS. „Uns liegt daran, dass hiesige Unternehmen ihre internationalen Kontakte betonen“, so Junker. Deshalb stellten Fachoberschüler, die ihr einjähriges Praktikum in einem Betrieb absolvieren, die internationalen Beziehungen hiesiger Unternehmen wie Agrarfrost, Hermes Systeme, Hydrotec Technologies, Nordmann, Weycor by Atlas Weyhausen, SSC Wind oder auch Schröder Landmaschinen vor.
Andere Schüler wiederum erklärten die internationalen Partnerschaften des Landkreises Oldenburg und seiner acht Kommunen. Auch die BBS haben Austauschprogramme – unter anderem mit Polen, Frankreich, Spanien und Tschechien.
„Die europäische Identität muss noch viel stärker verankert werden“, meinte Junker. Im Politikunterricht arbeite er die Bedeutung der Wertegemeinschaft heraus. Und im Geschichtsunterricht versuche er den Schülern klar zu machen, dass die deutsche Identität auch eine europäische sei.
Die Europawoche geht bis zum 9. Mai. Am kommenden Mittwoch steht die Europaabgeordnete Dr. Helga Trüpel Rede und Antwort zum Thema Gefahr durch Populismus.