Der Phönix ist für Helmut Bellmann (69) aus Mentzhausen zu einem wichtigen Symbol geworden. Im Jahr 1993 brannte der Hof der Familie ab. „Natürlich war es eine Katastrophe, aber der Neuanfang hat in unserer Familie viele kreative Energien frei gesetzt, die sonst vielleicht nicht zum Tragen gekommen wären“, sagt Bellmann.
Asche und spärliche Reste von Kunstwerken aus den Trümmern bildeten die Grundlage für neue Bilder des Künstlers. Und häufig ist darauf der Phönix zu sehen, ein Vogel aus der griechischen Mythologie, der aus der Asche aufersteht.
Helmut Bellmann arbeitet gern mit der Schablonendrucktechnik. Inspiriert wird er von Kunstwerken aus Afrika und Papua Neuguinea. Masken, Schilde und Totempfähle sind Themen, die der Pädagoge oft aufgreift. Manche der Schablonen verwendet Ehefrau Renee (63), um Lampenschirme zu verzieren, die sie aus Japanpapier und Aslan herstellt.
Einen weiteren Schwerpunkt seines Schaffens bilden Landschaftsansichten; viele Gegenden der Erde hat der Künstler selbst bereist. Schon in seiner Jugend kam der gebürtige Berliner viel herum, lebte längere Zeit in England und in der französischen Schweiz. 1971 machte er die Gemeinde Jade zu seiner Heimat und unterrichtete am dortigen Gymnasium. Ob er eher Pädagoge oder eher Künstler sei? „Beides!“, sagt Helmut Bellmann. Aber erst jetzt, im Ruhestand, gelinge es, Dinge umzusetzen, die er als Lehrer nur entworfen hatte.jl
Helmut Bellmann
Lehrer und Künstler