Oldenburger land - Wenn ihr jemand „Frau Doktor“ hinterherruft, dann hat Lena Albers das Gefühl, sie sei gar nicht gemeint. „Ich bin einfach Lena“, sagt die 29-Jährige und lacht. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.

Seit Freitag ist Lena Albers nämlich Dr. Lena Albers. Die Chemikerin aus Emden hat einen Doktortitel von der Uni Oldenburg verliehen bekommen. „Mit sehr gut“, sagt sie fast ein wenig bescheiden. Drei Jahre und elf Monate experimentelle Forschung liegen hinter der 29-Jährigen. Harte Arbeit. Trotzdem würde sie alles wieder genau so machen. „Wenn man etwas mehr machen möchte, als nur im Labor zu stehen, dann braucht man schon die Promotion“, sagt Albers. Sie will jetzt weiterforschen. Nebenbei unterrichtet sie Studenten im ersten Semester. „Das gehört dazu, macht aber viel Spaß“, sagt sie.

Albers ist eine von wenigen Frauen, die in ihrem Jahrgang im Fach Chemie promoviert haben. „Zu Studienbeginn waren es mehr Frauen“, sagt sie. Hinterher habe sich das Feld gelichtet.

Die meisten Doktoranden haben im vergangenen Jahr an der Fakultät 5 der Uni Oldenburg, Mathematik und Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Mathematik, Meereswissenschaften, Physik) ihre Arbeiten beendet. 74 Forscher durften sich am Ende mit dem Doktortitel schmücken – 30 davon waren Frauen. Die zweithöchste Zahl von Doktoranden mit beendeter Arbeit findet sich in der Fakultät 2, Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, nämlich 45 (davon elf Frauen).

Insgesamt verlieh die Universität im vergangenen Jahr 159 Doktortitel, 64 davon an Frauen. Nach einem kleinen Knick in 2013 zeigt die Kurve der Zahl der beendeten Promotionen an der Uni Oldenburg wieder nach oben. 119 mal verließen Doktoren die Universität im Jahr 2013, 167 waren es noch 2012.


Den höchsten prozentualen Anteil von Frauen mit beendeter Promotion gibt es im Fach Psychologie. Im vergangen Jahr wurden fünf Titel verliehen – alle an Frauen.