Tønder - Wälder und Heide, sanfte Dünen und tosendes Meer – Westjütland mit den Nationalparks Wattenmeer und Thy sowie malerischen Fischerdörfern und Städten, die von vergangenen Zeiten erzählen, ist so bezaubernd wie vielfältig.
Auf der Reise von Süd nach Nord finden sich immer wieder idyllische Orte zum Verweilen, egal ob man mit dem Rad den 560 Kilometer langen Westküstenweg erkundet oder mit dem Auto auf der Rute 11, der Verlängerung der deutschen B5, unterwegs ist. Hier einige Stationen, zu denen sich ein Abstecher lohnt.
Tønder
Nur wenige Kilometer von der deutsch-dänischen Grenze entfernt liegt diese Kleinstadt samt ihren gut erhaltenen Patrizierhäusern mit den prächtigen Giebeln. Eines der schönsten Gebäude: die Alte Apotheke am Markt mit Souvenir- und Weihnachtsartikeln, die es hier das ganze Jahr über gibt.
Nicht zu vergessen ist das nur drei Kilometer entfernte Møgeltønder. Die von reetgedeckten Häuschen gesäumte Schlossstraße mit dem urigen Kopfsteinpflaster und den Lindenbäumen gilt als eine der schönsten Straßen Dänemarks. In unmittelbarer Nähe liegt Schloss Schackenborg, das für Besucher ganzjährig seine Tore öffnet.
Ribe
Mit ihren rund 1300 Jahren ist Ribe die älteste und mit am besten erhaltene Stadt Skandinaviens. Der mächtige 1117 erbaute Dom, zahlreiche bunte Backsteinhäuser mit Stockrosen davor und die in Hinterhöfen und Gärten versteckten Cafés und Museen versetzen einen immer wieder aufs Neue in Entzücken. Übrigens zieht der einst bedeutende Handelsplatz der Wikinger nicht nur Touristen, sondern auch heiratswillige Paare selbst aus Deutschland fast magisch an. Insbesondere für Familien interessant ist das Wikingercenter nur drei Kilometer von der Altstadt entfernt ist.
Esbjerg
Neben zahlreichen Shoppinggelegenheiten hinterlässt insbesondere der imposante Hafen einen besonderen Eindruck von der jüngsten Stadt Dänemarks. Hier liegt auch ein gut erhaltenes Feuerschiff aus Holz, das 1912 erbaut wurde. Interessant sind das Fischerei- und Seefahrtsmuseum mit einer nachgebauten Mole und den Robbenfütterungen sowie das Esbjerger Kunstmuseum. Beste Aussichten über die Stadt und den Hafen bietet der Wasserturm.
Ringkøbing
Die Kleinstadt am gleichnamigen Fjord mit ihren knapp 10 000 Einwohnern und den schmucken Backstein- und Fachwerkhäusern war einst eine der größten Handelsstädte im Königreich. Heute fasziniert nicht nur der historische Charakter, der etwa im Ringkøbing-Skjern-Museum mit seinem Schwerpunkt auf Volkskunde und Archäologie sichtbar wird, sondern auch der Fjord. Insbesondere Aktivurlauber kommen hier auf ihre Kosten kommen: 125 Kilometer lang ist der Radweg, der um das Wasser führt und natürlich auch zu Spaziergängen und Wanderungen einlädt.
Struer
Ständiger Begleiter ist ab Struer der 1500 Quadratkilometer große Limfjord, der die Nordsee vor Agger und Thyborøn im Westen mit dem Kattegat vor Hals im Osten verbindet. Wunderbar weit schweift hier der Blick übers Wasser, auf dem bei schönem Wetter zahlreiche Boote unterwegs sind. Die Kleinstadt Struer selbst besitzt den mit 500 Liegeplätzen größten Jachthafen am Limfjord. Mit allen Sinnen genießen kann man im Kurbad Limfjorden, das mit Massagen und einer Saunalandschaft verwöhnt – oder aber im Japanischen Garten mit seinen alten Baumbeständen, den Bachläufen und dem Teehaus. Auch das Anglerglück sollte am Limfjord nicht zu kurz kommen: Die Chancen Meerforellen, Dorsch oder Plattfisch zu fangen sind bestens.
Klitmøller
Bereits seit den 1980er-Jahren gilt das ehemalige Fischerdorf Klitmøller als Surferparadies, besser bekannt auch als „Cold Hawaii“. Fast immer gibt es hier Wind und Wellen – beste Voraussetzungen also für viel Spaß am Wassersport. Mehrere Surfschulen bieten auch Anfängern die Gelegenheit, sich auf dem Brett zu probieren – sowohl beim Windsurfen als auch beim gemütlicheren Stand-up-paddling. Im landschaftlich wunderschönen Nationalpark Thy gelegen findet sich hier zudem ein weit verzweigtes (Rad)Wegenetz durch Wald und Heide – ein idealer Gegenpol zur manchmal recht rauen Nordsee.
Nørre Vorupør
Das Fischerdorf Nørre Vorupør mit seinem breiten Strand liegt nur wenige Kilometer von Klitmøller entfernt und ist auch sehr gut mit dem Rad zu erreichen. Insbesondere Familien baden hier, während weiter draußen die Surfer das Bild prägen. Wenn die Fischer vom Meer zurückkehren, bietet sich den Besuchern ein besonderes Schauspiel: Die Holzboote werden noch per Hand mittels einer Seilwinde aus dem Wasser gezogen. Fangfrischen Fisch gibt es gleich am Strand oder in den hervorragenden Räuchereien des Ortes.
Hirtshals und Skagen
Um an die Spitze Dänemarks zu gelangen, verlässt man die Rute 11, die weiter nach Aalborg führt. Wer mag, stattet dem größten Aquarium Nordeuropas in Hirtshals einen Besuch ab, bevor es weitergeht nach Skagen. Zunächst ein reines Fischerdorf, dann mit der Wende zum 20. Jahrhundert Künstlerkolonie und schließlich Badeort – der noch heute malerische Ort hat viele Facetten zu bieten. Insbesondere das Licht an der Spitze Dänemarks faszinierte die Künstler, deren Bilder man heute in drei Museen bewundern kann. Natürlich ist die Fahrt an den sandigen Nordzipfel Skagens ein Muss: in Grenen treffen Nord- und Ostsee aufeinander.